Johannes Greber – 4.7 Medien und Medienschulen in der Bibel (1)

Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert

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Zweiter Teil : 4.7(1)

(Durchgabe aus den SPHÄREN DES LICHTS)

“ Ich habe von euren Söhnen manche als Propheten und von euren Jünglingen manche als Gottgeweihte auftreten lassen „. Amos 2, 11

Den Menschen der Jetztzeit erscheint der Gedanke an die Möglichkeit des Verkehrs der Geister mit der Menschenwelt als etwas Fremdes und Neues. Das kommt daher, daß ihr die Bibel nuroberflächlich leset und über die Berichte nicht tiefer nachdenkt. Sonst müßtet ihr euch doch bei dem, was darin mitgeteilt wird, einmal die Frage vorlegen: ‚Wie geschah das alles? – Wie ging das vor sich? – Wie habe ich mir das zu denken? – Wie soll ich mir das erklären?‘

Wenn schon in den ersten Abschnitten der Bibel davon die Rede ist, daß Gott mit den Menschensprach, daß er mit Adam und Eva, mit Kain und Abel, mit Abraham, Isaak und Jakob und Mose redete, dann müßtet ihr als denkende Menschen wenigstens versuchen, euch den Hergang klarzumachen. Diejenigen, zu denen die Geister Gottes damals sprachen, waren doch Menschen wie ihr. Sie hatten ihre Sünden und Fehler wie ihr. Die Naturgesetze ihres irdischen Daseins waren ebenfalls dieselben wie bei euch. Gott und seine Geisterwelt sind heute ebenfalls dieselben wie damals. Und wenn ihr dann weiterleset, wie ein täglicher Verkehr zwischen dem israelitischen Volke und dem jenseitigen Geisterreich bestand, wie jeder Gott fragen konnte und Antwort erhielt, wie die Führer des Volkes nichts unternahmen ohne Anweisung aus der guten Geisterwelt, dann muß euch euer gesunderMenschenverstand sagen: Also ist eine Verbindung mit der Geisterwelt möglich. Und wenn sie möglich ist und Jahrtausende hindurch von den Menschen aufrechterhalten wurde, warum sollte dann die Menschheit von heute diese Verbindung nicht mehr haben können?

Ihr scheint allerdings zu glauben, daß es bloß von der Geisterwelt abhänge, ob sie mit euch verkehrt oder nicht, und daß sie aus sich allein und nach eigenem Belieben die Verbindung herbeiführen könne, ohne daß ihr selbst dabei irgendwie mitzuwirken hättet. Ihr denkt euch das wohl so, als ob die Geister jederzeit zu den Menschen auf Besuch kommen könnten, und die Menschen brauchten ihnen bloß Zutritt zu gewähren und hätten lediglich zuzuhören, was ihnen die Geisterwelt mitteilt. Und da ihr heute von dem Geisterverkehr der früheren Zeit, der in der Bibel eine so große Rolle spielt, nichts mehr merkt, so ist bei euch die Meinung aufgekommen, das Jenseits habe den Verkehr mit dem Diesseits endgültig eingestellt.

Das ist ein bedauerlicher Irrtum!

Die guten Geisterwelt sehnt sich vielmehr auch heute danach, zu euch zu kommen, und ist bereit, die Brücke zu betreten, die vom Jenseits zum Diesseits führt.

Aber ihr selbst müßt die Brücke bauen helfen.

Auch in den früheren Zeiten mußten von seiten der Menschen alle Vorbedingungen erfüllt werden, die den Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen ermöglichten. Die alten Völker kannten diese Vorbedingungen und richteten sich danach.

Heute meint ihr, wenn ihr die Vorgänge in der Bibel leset, die als Begleiterscheinungen der Geisterkundgebungen geschildert werden, das sei alles bloß äußere Ausschmückung und habe mit dem Geisterverkehr selbst nichts zu tun. Glaubt ihr wirklich, es sei bloß Spielerei gewesen und überflüssiges, äußeres Getue, wenn der Engel des Herrn aus dem brennenden Dornbusch zu Mose und aus der Wolkensäule zu den Israeliten sprach, so daß er auch ohne diese Odflamme und Odsäule sich hätte verständlich machen können? Meint ihr vielleicht, Gott habe einen Scherz gemacht, als er zu Mose sagte: ‚Ich will die Wolke noch dichter machen, damit mich das ganze Volk hören kann, wenn ich mit dir spreche‘? – Als ob er die Verstärkung des Schalles seiner Worte auch ohne Verstärkung der Odwolke hätte erreichen können. – Oder seid ihr der Ansicht, daß die gewaltige Wolke, die den Berg Sinai während des Donners und Posaunenschalles einhüllte, bloß äußere Aufmachung war, so daß der Donner und Posaunenschall auch ohne jenes Gewölk hätte hervorgebracht werden können? Und wenn David den Priester Abjathar bittet, das Ephod mit dem Orakelschild zu bringen, weil er Gott fragen wollte und Gott ihm antworten sollte, war da das Orakelschild vielleicht auch nur Spielerei? – Oder waren die Flammen im Dornbusch, Wolkensäule, Orakelschild und andere Dinge, die euch in der Bibel bei dem Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen begegnen, nicht vielmehr die unbedingt notwendigen Leitungsdrähte, durch die das Telefongespräch aus dem Jenseits nach dem Diesseits ermöglicht wurde?

Sie bildeten in der Tat eine Brücke, über die Gottes Geister zu jenen Menschen kamen. Ohne diese Brücke wäre ihr Kommen unmöglich gewesen. Das Material, das die irdischen Geschöpfe dazu lieferten, war die Odkraft, die beim brennenden Dornbusch in Gestalt einer Flamme, bei der Wolkensäule in Gestalt einer Odwolke allen sichtbar in Erscheinung trat, wie sie auch bei den vielen Geisterverkörperungen in jenen Zeiten zur Bildung der materiellen Gestalt des Geistes erforderlich war. Dieselbe Kraft mußte den Geistern in hinreichender Menge zur Verfügung stehen, die bei dem Orakelschild die Buchstaben anzeigten, aus denen die Sätze gebildet wurden, welche die Antworten des Jenseits enthielten.

Die Quellen der Odkraft für den Geisterverkehr in der Bibel bildeten, genau wie heute, die ‚Medien‘.

In den Schriften des Alten Testamentes leset ihr so viel von ‚Propheten‘ und ‚Prophetenschulen‘. Was denkt ihr euch darunter? Glaubt ihr vielleicht, daß man in Schulen die Prophetengabe erlernen könne, wie man eine weltliche Wissenschaft erlernt? Nach eurem heutigen Sprachgebrauch versteht ihr ja unter einem ‚Propheten‘ einen Menschen, der die Zukunft voraussagen kann. Danach müßtet ihr annehmen, daß man in den alten ‚Prophetenschulen‘ sich die Fähigkeit erwerben konnte, zukünftige Dinge vorherzusagen.

Das ist eine falsche Auffassung von der Bedeutung der Worte ‚Prophet‘ und ‚Prophetenschulen‘ in der Bibel.

Ein ‚Prophet‘ ist ein Mensch, aus dem nicht der eigene Geist, sondern ein anderes Geistwesen spricht. In diesem Sinne schreibt der Apostel Paulus von ‚Prophetengeistern‘ (1. Kor. 14, 32). – Sind es Geister der Wahrheit, die sich durch die ‚Propheten‘ kundgeben, so nennt man diese ‚wahre‘ oder ‚echte‘ Propheten. Sind es aber Geister der Lüge, also böse Geister, so hat die Bibel dafür die Bezeichnung ‚falsche Propheten‘.

Was man in den biblischen Zeiten ‚Prophet‘ nannte, bezeichnet ihr heute als ‚Medium‘.

Auf den Sprachgebrauch kommt es nicht an, sondern auf die Sache selbst. Alle großen Persönlichkeiten des Alten und des Neuen Testamentes waren große ‚Medien‘. Werden auch ihre medialen Zustände, in denen sie ihre Odkraft an die Geisterwelt abgaben, nicht ausführlich in den Heiligen Schriften geschildert, so sind sie doch nicht selten in den Berichten wenigstens angedeutet.

Abraham war Medium.

Auf seine Trancezustände, die bei seinem Verkehr mit dem Jenseits zum Zweck der Odabgabe eintraten, wird an einer Stelle klar hingewiesen:

1. Mose 15, 12 u. 17: ‚Als nun die Sonne untergehen wollte, da fiel ein  tiefer Schlaf auf Abraham und zugleich stellte sich eine Beängstigung und tiefe Finsternis bei ihm ein… Als dann die Sonne untergegangen war und es ganz finster wurde, da war es wie ein rauchender Ofen und wie eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr.‘

Der tiefe Schlaf war nicht ein natürlicher Schlaf, sondern das, war ihr auch heute ‚medialen Schlaf‘nennt, in dem das Od des Mediums frei wird zum Gebrauch für die Kundgebungen der Geisterwelt. Die Beängstigung und tiefe Finsternis, von der hier die Rede ist und von der nicht selten die dem Guten dienenden Medien befallen werden, ist eine Wirkung der bösen Geisterwelt, die dadurch die Kundgebung der guten Geister zu verhindern sucht.

Denn das Angstgefühl hemmt bei jedem Medium die Odabgabe und macht eine Geisterkundgebung unmöglich.

Schon vorher hatte das Böse bei Abraham störend einzugreifen versucht. Abraham hatte nämlich auf Geheiß des Herrn Tiere geschlachtet und in Stücke zerlegt. Da stürzten ‚Raubvögel‘ auf die Stücke herab, aber Abraham verscheuchte sie. Das Schlachten der Opfertiere hatte den Zweck, außer der Odkraft des Abraham noch eine andere Odquelle zu erschließen, nämlich das Od der geschlachteten Tiere. Was in dem hier vorliegenden Bericht als ‚Raubvögel‘ bezeichnet wird, waren keine natürlichen Raubvögel. Es waren als Raubvögel materialisierte böse Geistwesen. Nur in einer Materialisierung war es ihnen möglich, die Fleischstücke fortzunehmen. Nun verstehst du auch, worauf es ihnen ankam. Sie wollten zunächst die durch das Schlachten der Tiere erschlossene Odquelle beseitigen, und dann versuchten sie, die menschliche Odquelle, die Abraham als Medium war, durch Einflößung des Angstgefühls zu verschütten. Zu dem medialen Geschehen wurde die Dunkelheit gewählt, weil bei der notwendigen Verdichtung des Ods nach den bekannten Gesetzen Licht und Wärme nachteilig wirken. – Daß das, was hier als ‚Rauch‘ bezeichnet wird, der feurig leuchtete, das Od war, ist dir bekannt.

Auch Mose war Medium.

Er gab das Od ab, das im Dornbusch als Flamme leuchtete. Es wurde verstärkt durch die Odabgabe der dicht dabei ruhenden Herde, die Mose zu weiden hatte. Auch hier war es Nachtzeit. Die Odverdichtung erschien in einem Dornbusch, weil er mit seinen vielen Verästelungen gewissermaßen als ein Vorhang wirkte, der die Odmasse zusammenhielt, ähnlich wie der Vorhang des‚Offenbarungszeltes‘ und das ‚Kabinett‘ in den heutigen spiritistischen Sitzungen. Auch hatte der Dornstrauch selbst Od, das sich mit dem anderen Od vereinigte.

Man nannte die ‚Medien‘ in den ältesten Zeiten ‚Seher‘, weil sie außer ihren sonstigen medialen Fähigkeiten meistens auch die Gabe des ‚Hellsehens‘ besaßen. Erst später kam die Bezeichnung ‚Prophet‘ auf. In allen Orten gab es solche ‚Seher‘ oder ‚Propheten‘.

Als Saul mit seinem Knecht die entlaufenen Eselinnen seines Vaters suchte und nicht fand, sagte der Knecht zu ihm:

1. Samuel 9, 5 – 10:   ‚Hier in dem Ort wohnt ein ‚Seher‘. Laß uns zu ihm gehen. Vielleicht gibt er uns Auskunft.‘

Und an dieser Stelle fügte der biblische Bericht erläuternd hinzu:

‚Ehedem gebrauchte man in Israel, wenn man zur Befragung Gottes ging, die Redensart: Kommt, laßt uns zum ‚Seher‘ gehen. Denn einen Menschen der heutzutage ‚Prophet‘ heißt, nannte man ehedem ‚Seher‘.

So kam Saul und sein Knecht zu Samuel.

Samuel war nicht bloß selbst ‚Medium‘, sondern leitete auch die ‚Medienschule‘ in Rama. Solche Schulen nannte man damals ‚Prophetenschulen‘.

Als Saul auf seinem Heimweg nach Gibea kam, begegnete ihm eine Schar ‚Medien‘, die sich im Trancezustand befanden und aus denen Geister das Lob Gottes verkündeten. Da geriet auch Saul in diesen Zustand und ein Geist kam in ihn.

Eure Bibelübersetzer, die nicht wissen, was dieser Zustand zu bedeuten hat, sagen: ‚Er geriet in prophetische Begeisterung‘ – ein Ausdruck, unter dem der Leser sich nichts Rechtes vorstellen kann. Nicht der Geist Sauls und der ‚Medien‘, die ihm begegneten, geriet in Begeisterung, sondern gute Geistwesen des Jenseits nahmen von ihnen Besitz. Die Medien brauchten dabei nicht in dem Zustand des ‚Tieftrance‘ zu sein, sondern es genügte das, was ihr heute ‚Teiltrance‘ oder ‚Halbtrance‘ nennt.

Ferner berichtet die Bibel, daß David sich zu Samuel nach Rama flüchtete, wo beide im ‚Prophetenhaus‘, also in der ‚Medienschule‘, wohnten. Als Saul nun dorthin Boten schickte, um David zu holen, hielt Samuel gerade eine Sitzung mit den Medien ab. Sie befanden sich im Trancezustand, als die Boten Sauls eintrafen. Eure Bibelübersetzung berichtet darüber:

1. Samuel 19, 18 – 24:   ‚Als die Boten die Versammlung der Propheten sahen, die sich in ‚Begeisterung‘ befanden und Samuel an ihrer Spitze stehend erblickten, kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, so daß auch sie in prophetische Begeisterung gerieten. Als man das dem Saul meldete, schickte er andere Boten ab; aber auch diese wurden verzückt. Und ebenso erging es den Boten, die Saul zum drittenmal sandte. Da ging er selbst nach Rama. Als er bei der großen Zisterne, die sich in Sechu befindet, angekommen war, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ihm: Im Prophetenhaus in Rama. Er ging also von dort zum Prophetenhause nach Rama. Als er aber noch unterwegs war, kam auch über ihn ein Geist Gottes, und er befand sich ununterbrochen in ‚prophetischer Begeisterung‘ bis zu seiner Ankunft im Prophetenhaus in Rama. Da zog auch er seine Oberkleider aus und war ebenfalls in ‚Verzückung‘ und lag in bloßen Unterkleidern während jenes ganzen Tages und der ganzen Nacht da. Daher pflegt man zu sagen: ‚Gehört auch Saul zu den Propheten?‘

Manches in diesem Bericht bedarf der Erklärung. Der Umstand, daß alle Boten Sauls so schnell in ‚Trance‘ gerieten, ist damit zu erklären, daß sie sehr medial waren. Bei der großen und starken Odströmung nun, die in einer Versammlung von ausgebildeten oder in der Ausbildung begriffenen Medien vorhanden ist, wie hier in der Medienschule Samuels, war es für die Geisterwelt nicht schwer, die ‚Halbtrance‘ bei denen herbeizuführen, die eine mediale Veranlagung hatten.

Saul selbst war Medium.

So waren bei ihm nicht fremde Odkräfte nötig, um ihn in Halbtrace zu bringen. Deshalb kam er schon auf dem Wege nach Rama in diesen Zustand.


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