Johannes Greber – 4.4 bis 4.4.3 Die Medien

Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert.

***********************

Zweiter Teil : 4.4

(Durchgabe aus den SPHÄREN DES LICHTS)

“ Bei vielen Gelegenheiten und auf mancherlei Art sprach Gott früher zu unseren Vätern durch die Propheten „. Hebräer 1, 1

„In den Zeiten, wo die Menschen innerlich Gott suchten, war ihre Verbindung mit der Geisterwelt Gottes eine unmittelbare. Die einzelnen besaßen zum großen Teil die natürlichen Fähigkeiten für diesen Geisterverkehr. Ihr eigener Geist, der auf das Hohe und Göttliche gerichtet war, hatte die Möglichkeit, auf dem Wege des ‚geistigen Sehens, Hörens und Empfindens‘ die Kundgebungen der Geisterwelt entgegenzunehmen. Es war dasselbe, was ihr heute mit ‚Hellsehen‘, ‚Hellhören‘ und ‚Hellempfinden‘ bezeichnet. Man hatte also keine Zwischenperson nötig, durch welche die jenseitigen Botschaften übermittelt wurden.

Diese Gaben schwanden, als sich die Menschheit von Gott abwandte und ihr Sinnen und Trachten nur auf das Irdische richtete.

Mit dem übermäßigen Haschen nach Geld und anderen materiellen Gütern vergaß man Gott. Dadurch wurde nicht nur die Verbindung mit der guten Geisterwelt gelöst, sondern es schwanden auch jene Gaben, die vorher den Geisterverkehr ermöglicht hatten.

Heute ist der größte Teil der Menschheit so weit, daß er überhaupt nicht mehr an die Möglichkeit einer solchen Verbindung denkt und glaubt. Verhältnismäßig wenige gibt es, die in der jetzigen Zeit noch jene Gaben besitzen und nach Art der früheren gottestreuen Menschen mit der Welt der guten Geister im Verkehr stehen.

Aber es wird die Zeit kommen, wo es in diesem Punkte wieder so sein wird wie ehedem, wo also die einzelnen durch die persönlichen Fähigkeiten des geistigen Sehens und Hörens mit dem Jenseits in Verbindung kommen können.

Inzwischen sollen jedoch die Menschen, die noch an Gott glauben, den Geisterverkehr auf eine andere Weise haben. Und auch viele, die nicht an Gott glauben, sollen die Betätigung der Geisterwelt mit ihren leiblichen Sinnen wahrnehmen und dadurch innerlich aufgerüttelt werden, damit sie wieder zum Glauben an Gott, das Jenseits und das Fortleben nach dem irdischen Tode gelangen.

Deshalb gab Gott der jetzigen Menschheit sogenannte ‚Medien‘.

Die Bedeutung dieser Bezeichnung ist dir bereits aus dem früher Gesagten bekannt. Doch da die richtige Erkenntnis von dem Wesen der ‚Medien‘ zu dem Wichtigsten auf dem Gebiet des Geisterverkehrs gehört, möchte ich es nicht unterlassen, dir darüber eine umfassende Belehrung zu geben. Ich beschränke mich dabei auf die menschlichen Medien und sehe von den Fällen ab, wo auch Tiere als Medien dienen.

‚Medien‘ sind Mittelspersonen oder menschliche Werkzeuge, deren sich die Geisterwelt bedient, um sich den Menschen kundzutun. Da die Geistwesen zu diesem Zweck die Odkraft nötig haben, so sind ‚Medien‘ solche Menschen, die der Geisterwelt als Quelle der Odkraft dienen.

Die Medien geben in der Hauptsache das eigene Od an die sich kundgebenden Geister ab. Sie sind gleichzeitig aber auch Sammelstellen für das Od, das die Nichtmedien als Teilnehmer sogenannter spiritistischer Sitzungen abgeben.

Wie beim Bau einer Wasserleitung manchmal viele kleine Quellen mit dem Wasser der Hauptquelle vereinigt werden, um die Leistung der Hauptquelle zu erhöhen, so wird auch die Odleistung eines Mediums dadurch gesteigert, daß das Medium die schwächeren Odkräfte der Teilnehmer in sich aufsammelt.

Wenn auch alle Menschen Odkraft besitzen, so ist sie doch bei den meisten zu sehr an den eigenen Körper gebunden und nicht löslich genug. Sie kann daher von den Geistern nicht in ausreichender Stärke verwendet werden.

Menschen, die sich als Medien eignen, sind sehr ’sensitiv‘. Das bedeutet, daß sie infolge der leichten Löslichkeit des Od alle Eindrücke viel tiefer empfinden als andere Menschen. Es ist dies nicht etwas Krankhaftes, wie die irdischen Gelehrten meinen. Auch hat es nichts mit Nervosität, Hysterie oder Willensschwäche zu tun. Im Gegenteil!

Die guten Geister können nervöse, willensschwache und kranke Menschen nicht als ‚Medien‘ gebrauchen. Ein gutes Medium hat mehr Willenskraft und Nervenstärke und ist organisch gesünder als irgend ein anderer Mensch.

Je nach den verschiedenen Zwecken, zu denen die Geisterwelt die Odkraft eines Mediums gebraucht, unterscheidet man verschiedene Arten der Medien.

4.4.1  Tischmedien

Wird die Odkraft dazu verwendet, um an einem Tisch Bewegungen durch Heben und Senken zu bewirken oder auch Klopflaute des Tisches hervorzurufen, so habt ihr dafür die Bezeichnung ‚Tischmedien‘. Das Heben und Senken oder Klopfen des Tisches wird als Zeichensprache benutzt, um Mitteilungen durch die Geisterwelt zu erlangen.

Es ist dies die niedrigste Art des Geisterverkehrs.

Denn es sind fast ausnahmslos tiefstehende Geistwesen, die sich bei den Tischsitzungen einstellen.

Die höhere Geisterwelt wählt diese Art der Kundgebungen nicht.

So kommt es, daß bei solchen Zusammenkünften nicht selten von den in Tätigkeit tretenden niederen Geistwesen grober Unfug getrieben wird, den bisweilen die anwesenden Teilnehmer durch eigene Schwindeleien noch unterstützen.

Leider kommt durch das sogenannte ‚Tischrücken‘ mit seinen teils lächerlichen, teils lügenhaften Kundgebungen auch die höhere Art des Geisterverkehrs in Verruf. Gottsucher und Wahrheitsfreunde werden sich daher von dieser Art der Geisterverbindung fernhalten und nur die Wege des Geisterverkehrs wählen, die des hohen Zieles würdig sind.

4.4.2  Schreibmedien

Werden Kundgebungen der jenseitigen Wesen durch die Schrift eines Menschen hervorgebracht, so nennt ihr ihn ein ‚Schreibmedium‘. Die Art, wie die Schrift zustande kommt, ist bei den ‚Schreibmedien‘ sehr verschieden.

Dem einen werden die Gedanken bei vollem persönlichen Bewußtsein eingegeben und von ihm niedergeschrieben. Man nennt einen solchen auch ‚Inspirationsmedium‘.

Einem anderen wird die Hand geführt, und gleichzeitig werden die Worte, welche die Hand schreibt, seinem Geiste inspiriert. Alles bei vollem Bewußtsein des Mediums (Halbautomatisch schreibende Medien).

Die gleichzeitige Inspiration ist bei denen notwendig, die der Führung der Hand zu viel Widerstand entgegensetzen.

Wieder andere wissen bloß, daß sie schreiben, aber der Inhalt des Geschriebenen ist ihnen unbekannt (Vollautomatisch schreibende Medien).

Noch andere schreiben im Zustand vollständiger Bewußtlosigkeit. Sie wissen also weder, daß sie schreiben noch was sie schreiben (Schreibende Trancemedien).

Doch kommen nicht selten bei demselben ‚Schreibmedium‘ die verschiedenen Arten des Schreibens vor.

Wesentlich verschieden von dieser Art des medialen Schreibens ist die sogenannte ‚Direkte Schrift‘. Sie wird in der Weise hervorgebracht, daß ein Geistwesen bloß die Odkraft des Mediums, aber nicht dessen Hand benutzt. Mit dem von dem Medium entnommenen Od materialisiert das Geistwesen die eigene Geisterhand und schreibt damit auf einen Gegenstand, der mit dem Medium nicht in Berührung ist, zum Beispiel auf einer Tafel, auf Papier oder sonstige Dinge. Dazu bedarf es einer bedeutend größeren Odmenge als beim Schreiben mit der Hand des Mediums. Zwei Beispiele von ‚Direkter Schrift‘ sind dir aus der Bibel bekannt. Die Gesetzestafeln auf Sinai wurden von Gottes Hand geschrieben, wie in den Büchern des Mose berichtet wird:

2. Mose 32, 16:   ‚Diese Tafeln waren von Gott selbst angefertigt, und die Schrift war Gottes Schrift, in die Tafeln eingegraben.‘

Als der König Belsazar bei einem Gastmahl mit den Großen seines Reiches aus den heiligen Gefäßen trank, die sein Vater aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte, und dabei seinen Götzen Loblieder sang:

Daniel 5,5: ‚Da kamen Finger einer Menschenhand zum Vorschein und schrieben dem Kronleuchter gegenüber auf die getünchte Wand des königlichen Saales, so daß der König den Rücken der schreibenden Hand sah. ‚

Anstatt zum Schreiben kann die Hand des Mediums von der Geisterwelt auch zum Zeichnen und Malen benutzt werden. In diesem Falle spricht man von ‚Zeichen- und Malmedien‘. Der Vorgang ist jedoch derselbe wie beim Schreiben.

4.4.3  Planchettemedien

Eine Art Schreibmedien sind auch die sogenannten ‚Planchettemedien‘. ‚Planchette‘ nennt man eine Platte aus Holz, Metall oder sonstigem Stoff, auf der die Buchstaben des Alphabets, Zahlen und andere Zeichen angebracht sind. Die Fläche der Planchette ist glatt, damit ein Gegenstand leicht darauf hin- und hergeschoben werden kann. Das Medium legt bei vollem Bewußtsein die Hand auf einen leichtbeweglichen Gegenstand, der mit einer Spitze oder einem Zeiger versehen ist und auf der glatten Platte liegt. Es wartet dann, bis der Gegenstand mit dem Zeiger zu den Buchstaben hinbewegt wird. Die Spitze des Zeigers zeigt nacheinander die einzelnen Buchstaben an, aus deren Zusammensetzung Worte und Sätze gebildet werden.

Das Planchettemedium sitzt da mit geschlossenen oder am besten mit verbundenen Augen, damit es selbst die Buchstaben nicht sehen kann, weil sonst die Gefahr besteht, daß es der Bewegung der Hand aus sich nachhilft und so seine eigenen Gedanken wiedergibt.

Die berühmteste ‚Planchette‘ war im Alten Testament das ‚Brustschild‘ auf dem Kleide des Hohen Priesters. Dieser selbst war das Medium.

Das ‚Brustschild‘ wird in der Bibel nach eurer heutigen Übersetzung ‚Orakelschild‘ genannt, weil es von den Israeliten zum ‚Befragen Gottes‘ benutzt wurde. Es war quadratförmig und mit vier Reihen Edelsteinen besetzt. In der ersten Reihe waren ein Karneol, ein Topas und ein Smaragd; die zweite Reihe bestand aus einem Rubin, einem Saphir und einem Jaspis; die dritte Reihe aus einem Hyazinth, einem Achat und einem Amethyst; die vierte Reihe aus einem Chrysolith, einem Soham und einem Onyx (2. Mose 39, 8 ff). Auf jedem Edelstein war ein Schriftzeichen eingraviert, entsprechend den Namen der zwölf Stämme Israels. Dadurch bildeten sie eine Art Alphabet. Edelsteine waren deswegen gewählt, weil sie eine große Odkraft besitzen und die mediale Kraft des Hohen Priesters stärkten. Eine breite, glatte Rinne von Gold zog sich zwischen den Edelsteinen hin, ohne Ecken und Kanten. Dazu gehörte das sogenannte ‚Stirnblatt‘, das heilige Diadem aus Gold, auf dem die Worte eingraviert waren: ‚Dem Herrn geweiht.‘ Es war mit einer Schnur von blauem Purpur an dem Kopfbund des Hohenpriesters befestigt. Es bildete den wichtigsten Gegenstand beim Befragen Gottes und war daher mit Recht mit der Inschrift versehen: ‚Dem Herrn geweiht‘ (2. Mose 39, 30-31).

Beim ‚Befragen Gottes‘ band der Hohe Priester das ‚Brustschild‘ an der unteren Seite vom Priesterkleid los und brachte es in eine waagrechte Stellung. Dann löste er das ‚Stirnblatt‘ von seinem Kopfbund und legte es in eine der Rinnen zwischen die Edelsteine. Dann hielt er seine Hand über das ‚Brustschild‘, ohne mit ihm oder dem darauf liegenden ‚Stirnblatt‘ in Berührung zu kommen. Die sehr starke Odkraft des Hohen Priesters wurde von der Geisterwelt Gottes benutzt, um das goldene ‚Stirnblatt‘ in Bewegung zu setzen. Es glitt durch die goldenen Rinnen und stieß mit der kleinen Öse, durch die es an den Kopfbund befestigt war, an die Edelsteine, deren Buchstaben man in der Reihenfolge, in der sie von dem ‚Stirnblatt‘ angezeigt wurden, zu einem Wort zusammensetzte. War durch Zusammensetzen der angegebenen Schriftzeichen ein Wort zu Ende, so glitt das Stirnblatt an den rechten Rand des Orakelschildes, stieß dort an ein kleines Glöckchen zum Zeichen, daß das Wort zu Ende sei. War durch Zusammensetzung der Wörter ein Satz beendet, so glitt das Stirnblatt sowohl an die rechte aus auch an die linke Seite des Orakelschildes und ließ den Ton der an beiden Seiten befindlichen Glöckchen erklingen. Dieses Doppelzeichen kündigte an, daß der Satz zu Ende sei. Infolgedessen war jeder Irrtum ausgeschlossen. Es konnte kein Schriftzeichen zum vorhergehenden Worte gezogen werden, das zum folgenden Worte gehörte, und kein Wort zum folgenden Satz gezogen werden, das zum vorhergehenden Satz gehörte.

Weil durch diese Einrichtung die Antwort Gottes ohne jede Möglichkeit eines Mißverständnisses erfolgte, nannte man das Stirnblatt in Verbindung mit den Glöckchen als Zeichen der Wahrheit und Klarheit ‚die heiligen Lose‘. ‚Urim und Thumim‘ bezeichnet es der hebräische Text, was ebenfalls ‚Wahrheit und Klarheit‘ bedeutet. Zur Zeit der israelitischen Könige wurde dieses ‚Orakelschild‘ sehr häufig zum ‚Befragen Gottes‘ gebraucht, wobei die Priester als Medien auftraten. Besonders David war es, der in fast allen wichtigen Anliegen durch den Priester Abjathar unter Benutzung des ‚Orakelschildes‘ Gott befragte und die Antworten Gottes entgegennahm.


Weiter bei: 4.4.1 Tichmedien.