Johannes Greber – 3.3 Die Ausbildung der Medien

Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert.

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Erster Teil : 3.3

Der Johannes Greber belehrende hohe GEIST gab ihm auch ausführliche Anleitungen zur Ausbildung von Medien (1, S. 123), die auch für uns heute von großer Bedeutung sind. Der GEIST sagte ihm:

„Die Ausbildung der Medien erfolgt am schnellsten in den sogenannten ’spiritualistischen Sitzungen‘. Darum möchte ich, wegen der großen Wichtigkeit der medialen Ausbildung, ausführlicher schildern,wie diese ‚Sitzungen‘ zu halten sind. Gleichzeitig werde ich dir die Gründe für die Einzelheiten angeben, die dabei beobachtet werden sollen. Auch werde ich dir Aufklärung geben über die bei diesen Versammlungen zutage tretenden Vorgängen in der Ausbildung der Medien.

Haben sich einige WAHRHEIT und GOTT suchende Menschen entschlossen, gemeinsam die Verbindung mit der guten GEISTERWELT zu erlangen, so sollen sie sich zunächst über den Ort einigen, an dem sie regelmäßig zusammenkommen.

Es ist ein Raum zu wählen, in dem sie frei von jeder Störung sind.

Ihr wollt ja auch bei wichtigen irdischen Arbeiten nicht gestört sein. Das gilt um so mehr, wenn es sich darum handelt, ein rein geistiges BAND zu knüpfen, das durch irdische Störungen in viel höheren Graden beeinflußt wird, als jede weltliche Arbeit.

Die beste Zeit für die Zusammenkünfte sind die Abendstunden nach 8 Uhr. Dann ist die Tagesarbeit mit ihren irdischen Sorgen und Gedanken vorbei, und man kann sich in Ruhe der inneren Sammlung widmen.

Mehr als zweimal in der Woche sollen die Sitzungen im allgemeinen nicht stattfinden.

Der Raum soll vor Beginn der Sitzung gut durchlüftet und von Dunst, Tabaksrauch und schlechter Luft freigemacht werden. Denn die Odkraft der Teilnehmer wird durch verdorbene Luft sehr beeinträchtigt, und die für die Geisterwelt so notwendige Odstrahlung gehemmt.

Zum Zwecke der Frischhaltung der Luft stellt man in den Raum eine große Schale mit frischem Wasser. Dies saugt die während der Sitzung sich ansammelnde verbrauchte Luft zum Teil auf.

Auf den Tisch, um den sich die Teilnehmer setzen, legt man für jeden einige Blätter Schreibpapier und einen weichen Bleistift.

Kurz vor Beginn der Sitzung sollen sich die Anwesenden nicht mehr über materielle Dinge unterhalten, sondern sich sammeln und die Gedanken an das rein Irdische ausschalten. Es ist ja ein GOTTESDIENST, den sie beginnen wollen.

Die Plätze, die man das erstemal wählt, soll man auch später beibehalten, weil die Odströmung, die bei den einzelnen verschieden ist, nach und nach zu einem gewissen Ausgleich gebracht werden muß.

Aus demselben Grunde sollen sich die Anwesenden nach den Geschlechtern so verteilen, daß eine männliche Person neben einer weiblichen zu sitzen kommt. Denn das männliche Od ist in der Hauptsache positiv, das weibliche negativ. Beide gleichen sich am besten aus.

Doch ist diese Reihenfolge der Plätze nicht unbedingt notwendig, sondern bedeutet bloß eine Erleichterung des Odausgleiches zu einem wirkungsvollen Odstrom.

Eine Änderung der einmal gewählten Plätze soll nur dann vorgenommen werden, wenn eine diesbezügliche Mitteilung von seiten der Geisterwelt durch ein ausgebildetes oder in der Ausbildung begriffenes Medium dies anordnet.

Ist ein Musikinstrument (Klavier oder Harmonium) in dem Versammlungsraum, so beginnt man am besten mit einem religiösen Lied, das unter Begleitung des Musikinstrumentes gesungen wird. Als Ersatz dafür dient auch das Abspielen einer Grammophonplatte mit einem religiösen Hymnus oder einem anderen ernsten Lied.

Das Singen und Spielen eines schönen Liedes trägt Harmonie und Weihe in die Herzen der Teilnehmer und lenkt ihre Gedanken auf das HÖHERE. Auch ist es ein kräftiges Abwehrmittel gegen die Einflüsse der bösen Geisterwelt, die sich in die Versammlung hindernd und störend einzudrängen sucht. Denn das Böse ist Disharmonie und fühlt sich dort nicht wohl, wo Harmonie guter Gedanken und Gesinnungen in Wort und Lied zum Ausdruck kommt. Darum wich ja auch nach dem Bericht der Bibel der Böse Geist von Saul, sobald David die Harfe vor Saul spielte und die schönen Gotteslieder dazu sang.

Nach dem Lied spricht einer der Anwesenden ein einfaches, schlichtes Gebet mit seinen eigenen Worten.

Sollte er zu schüchtern sein, das Gebet frei vorzutragen, so mag er es vorher aufschreiben und andächtig vorlesen. Jeder der Teilnehmer sollte an die Reihe kommen, das Gebet zu sprechen. Nach dem Gebet lese einer aus der Bibel des Alten oder Neuen Testamentes einen Abschnitt vor, und die Anwesenden besprechen das Gelesene. Lied, Lesung und Besprechung des Gelesenen soll zusammen ungefähr eine halbe Stunde dauern.

Ist die Besprechung beendet, so reichen sich die Teilnehmer bei möglichst abgeblendetem Licht die Hände, indem die rechte Hand des einen über die linke Hand des Nachbarn faßt. Man nennt dies heute ‚Kette‘ bilden. Das ist notwendig, um die Odkraft der einzelnen zu einem geschlossenen Odstrom zu vereinigen; wie ja auch Einzeldrähte, durch die ein Strom geleitet werden soll, zusammengefügt werden müssen, wenn man eine Wirkung des Stromes erzielen will. Man darf nie vergessen, daß von der Stärke des Odstromes das Wirken der Geisterwelt in den Sitzungen abhängt. Die Abblendung des LICHTS ist der Odwirkung sehr förderlich. Das ‚Kettebilden‘ hat auch eine hohe symbolische Bedeutung:

So, wie die Anwesenden durch das Händereichen äußerlich zu einer Einheit verbunden werden, so sollen sie auch untereinander ein Herz und eine Seele sein. Sie sollen einander lieben, sich gegenseitig helfen, einer des anderen Fehler verzeihen und alles aus dem Herzen entfernen, was die innere Harmonie stören könnte.

Aus den angegebenen Gründen reichten sich auch die ersten Christen in ihren gottesdienstlichen Versammlungen in derselben Weise die Hände. Sie bekundeten damit die Einheit der Gesinnung, erstrebten aber vor allem die Erzeugung eines starken Odstromes, um die Kundgebungen der guten Geisterwelt zu ermöglichen.

Ungefähr 12 bis 15 Minuten mag die ‚Kette‘ dauern. Während dieser Zeit soll einjeder sich bemühen, gesammelt zu bleiben, alle weltlichen Gedanken abzuwehren und an das Gute zu denken. Zu diesem Zweck kann er Einkehr in sich selbst halten, über sein bisheriges Leben, seine Fehler, sein Verhalten gegen GOTT und seine Mitmenschen, seine Unterlassungen des Guten und dergleichen nachdenken, entsprechende Vorsätze fassen, GOTT um Verzeihung und um KRAFT bitten, das Böse zu meiden. Er soll GOTT danken für die empfangenen Wohltaten, IHN loben und preisen und in andächtigem Gebet die Verbindung mit der guten GEISTERWELT von IHM erflehen. Alles, was seine Seele nutzen bringen kann, mag er zum Gegenstand seiner Betrachtung und seines Gebetes machen. Ist die hierfür bestimmte Zeit vorüber, so löst der Leiter der Versammlung die ‚Kette‘.

Jeder nimmt nun den vor ihm liegenden Bleistift in die Hand und legt sie leicht auf das bereitliegende Schreibpapier. Dabei soll er den Willen haben, nicht aus eigenem Antrieb zu schreiben, doch auch die Hand so lose halten, daß sie jeder Bewegung nachgibt, die von der Geisterwelt ausgehen sollte.

In den ersten Sitzungen ist die zur Verfügung stehende Odkraft gewöhnlich noch sehr schwach. Die anwesenden Geister vermögen daher noch keinerlei Wirkung hervorzubringen. Auch sind die Hemmnisse bei den Teilnehmern noch sehr groß. Es ist ihnen alles noch zu neu. Die innere Sammlung fällt ihnen schwer, und sie sind zu sehr auf das gespannt, was etwa kommen könnte. Gerade die Spannung ist das größte Hindernis für die Odabgabe, worauf ich gleich noch zu sprechen komme. Im übrigen gleichen die Teilnehmer noch zu sehr einem ungebrauchten Magneten, der erst durch öftere Benutzung zur Kraftentfaltung gebracht werden muß. Daher kommt es nicht selten vor, daß mancher Teilnehmer in seiner medialen Entwicklung viel weiter ist, als er selbst wußte. In diesem Falle können sich schon bei der ersten Sitzung Einwirkungen von seiten der Geisterwelt zeigen. Vielleicht stellt sich ein Ziehen oder auch ein Steifwerden der Hand ein, die den Bleistift hält, und sie beginnt sich zu bewegen. Dieser Einwirkung darf man nicht den geringsten Widerstand entgegensetzen, sondern soll der Bewegung der Hand nachgeben.

Zunächst werden vielleicht durch einige Sitzungen hindurch nur Striche, Bogen, Kreise oder sonstige Schreibübungen mit dem Bleistift von seiten der Geisterwelt ausgeführt, bevor ein Buchstabe, Wort oder Satz zustande kommt. Das rührt daher, daß die von den Anwesenden abgegebene Odkraft noch nicht stark genug ist, vor allem die Odkraft des werdenden Schreibmediums sich noch im Anfangsstadium befindet.

Durch die Schreibübungen wird sie immer mehr gestärkt. Zeigen sich in dieser oder anderer Weise die ersten Einwirkungen der Geistwesen, dann wird das große Hemmnis besonders fühlbar, dasdurch die Spannung der Anwesenden entsteht. Sie schauen gewöhnlich neugierig und mit größter Aufmerksamkeit auf das, was sich bei dem anderen Teilnehmer zeigt.

Spannende Erwartung hält aber bei jedem Menschen die Odkraft zurück, so wie ein gespannt Horchender unwillkürlich auch seinen Atem anhält.

Dadurch wird der Odstrom verringert und die Arbeit der Geistwesen erschwert. Denn auch der beste Maschinist ist einer Maschine gegenüber hilflos, wenn der Kraftstom abgestellt oder bedeutend vermindert wird.

Dieselbe ungünstige Wirkung, wie sie die geistige Spannung auf die Odströmung ausübt, haben auch die Gefühle der Furcht, des Schreckens, des Mißtrauens, des Zweifels und jeder inneren Gegensätzlichkeit.

Wer mit derartigen Gefühlen und Empfindungen an diesen Versammlungen teilnimmt, gibt nicht bloß selbst keine Odkraft ab, sondern stört und unterbricht auch den Odstrom der anderen. Darum fühlen die Medien es sofort, wenn unter den Teilnehmern sich jemand befindet, der als ein Fremdkörper stromausschaltend wirkt. Und sie haben Recht, wenn sie die Entfernung eines solchen Teilnehmers verlangen, bis er sich innerlich anders eingestellt hat.

Sobald bei den spiritualistischen Zusammenkünften das harmonische Zusammenklingen der Gefühle und Gesinnungen fehlt, kann eine einheitliche Odströmung nicht zustande kommen und ist der Erfolg ganz oder teilweise in Frage gestellt.

Es ist den Teilnehmern guter spiritistischer Zusammenkünfte immer von neuem einzuschärfen, daß sie jeden Zweifel und jedes Mißtrauen aus ihrem Herzen bannen und ohne Spannung in Geduld abwarten, was kommen wird. Wird ein Sitzungsteilnehmer innerlich gedrängt, einen Gedanken, der ihm eingegeben wird, niederzuschreiben, so soll er es tun. Nach und nach wird er lernen, die inspirierten Gedanken von den eigenen zu unterscheiden. Die von der Geisterwelt eingegebenen Gedanken drängen sich nämlich, wenn ihr eure eigenen Gedanken auszuschalten sucht, immer wieder mit Schärfe auf, und wenn ihr sie ausschlagt, kommen sie immer wieder.

Fühlt einer der Anwesenden eine gewisse Betäubung des Kopfes oder eine auffallende Schwere der Glieder, wird ihm der Kopf hin und hergedreht oder sein Körper von einer ihm unerklärlichen Bewegung ergriffen, so ist das ein Zeichen, daß die Geisterwelt an ihm arbeitet.

Am meisten wird der Körper derjenigen in Mitleidenschaft gezogenen, die ‚Tieftrancemedien‘werden. Das Hin- und Herbewegen, das Auf- und Abzerren des Körpers hängt mit dem Lösen des Geistes des werdenden Mediums vom Körper und dem körperlichen Od zusammen. Die mit der Lösung des Geistes verbundenen körperlichen Erscheinungen sind oft für den Zuschauer beängstigend. Es ist ja eine Art Todeskampf, wenn auch ohne Schmerzen für das Medium. Ein Grund zu irgendeiner Befürchtung besteht jedoch nicht.

Es vollzieht sich alles nach bestimmten GESETZEN.

Wenn die Versammlungen so gehalten werden, wie ich dich eben belehrt habe, dann werden sie euchgroßen Segenviel Freude und wahren Herzensfrieden vermitteln.

Jede Sitzung wird geschlossen mit einem kurzen Dankgebet, das der Sitzungsleiter spricht und – wo möglich – mit einem Lied.

Die Ausbildung eines Mediums und die sonstige Verbindung mit der guten Geisterwelt ist aber nicht an solche ‚gemeinschaftliche Sitzungen‘ gebunden. Der einzelne kann auch für sich allein entweder täglich oder öfters in der Woche eine bestimmte Zeit, vielleicht eine halbe Stunde oder auch weniger, zur inneren Sammlung verwenden. Er verfährt dabei in derselben Weise, wie ich es dir für die gemeinschaftlichen Sitzungen geschildert habe. Er beginnt mit einem kurzen Gebet, hält eine Lesung aus der Heiligen Schrift und denkt über das Gelesene nach. Darauf hält er, wie vorhin angegeben, seine Hand mit einem Bleistift auf ein vor ihm liegendes Blatt Schreibpapier und verhält sich abwartend ohne irgendwelche geistige Spannung. Wird er zur Niederschrift von Gedanken gedrängt, die mit großer Bestimmtheit ihm inspiriert werden, so schreibe er sie nieder. Wird seine Hand durch eine fremde Kraft in Bewegung gesetzt, so gebe er nach. Ist die Zeit vorüber, die er für diesen Privatgottesdienst bestimmt hatte, so schließe er mit Gebet.

Er kann versichert sein, daß die gute Geisterwelt vom ersten Augenblick an, wo er ihre Verbindung sucht, bei ihm zu arbeiten beginnt und die Vorbedingungen schafft, die für diese Verbindung erforderlich sind. Ja, diese Arbeit beginnt schon dann, wenn ein Mensch in seinen Gedanken sichernstlich mit dieser Sache beschäftigt.

Oft stellt sich bei medial veranlagten Personen ein ihnen unerklärliches Gefühl ein, sobald sie nur einer ernsten Unterhaltung über die Geisterwelt und ihre Verbindung mit den Menschen beiwohnen.

Dieses Gefühl rührt daher, daß die Geister des Jenseits, von denen einige beständig um euch sind, sie jetzt schon zu beeinflussen beginnen, weil sie infolge ihrer medialen Veranlagung für die Odeinwirkung der Geisterwelt sehr empfänglich sind. Bevor ein Mensch jedoch etwas von der Möglichkeit einer Verbindung mit der Geisterwelt weiß, wäre es zwecklos, wenn die ihn umgebenden Geistwesen mit den vorbereitenden Arbeiten an ihm beginnen wollten. Es wäre nicht bloß zwecklos, sondern könnte auch sehr unangenehme irdische Folgen haben. Denn weder er noch seine Angehörigen vermochten die bei ihm einsetzenden medialen Vorgänge zu verstehen. Man würde ihn für nervenkrank halten, ihn in ärztliche Behandlung geben oder in eine Heilanstalt bringen.

Die gute Geisterwelt beginnt daher erst dann mit ihrer Arbeit, wenn sie Aussicht auf Erfolg hat, sonst nicht.

Im Anschluß an diese Belehrungen möchte ich die Frage beantworten, die von vielen mit Recht gestellt wird. Sie lautet:

‚Schadet der Spiritualismus gesundheitlich den Medien oder den Personen, die sich an spiritualistischen Sitzungen beteiligen?‘

Auf diese Frage antworte ich mit ‚Nein‘ – und mit ‚Ja‘.

Wenn ihr eine Sitzung, in der Geister verkehren, mit GOTT haltet und alles in SEINEM NAMEN tut, Euch dem SCHUTZE GOTTES unterstellt und IHN liebt und stets das Gute wollt, so wird euch diese Verbindung mit der Geisterwelt nie schaden. Ihr werdet im Gegenteil dadurch körperlich und seelisch gestärkt. Am meisten jedoch die Medien. Denn der Schlaf, den ihr zur Stärkung braucht, haben die Medien, die in Tieftrance fallen, während dieser Zeit nicht nötig. Aber nur, wenn ihr dem Guten dient und böse Geister von euch weist.

Solange die Medien im Trancezustand sind, ruht ihr Körper und wird dadurch gekräftigt.

Wenn wir guten Geister auch an ihnen oder durch sie arbeiten, so schadet ihnen dies durchaus nicht. Sie ruhen sich vielmehr, wie gesagt, körperlich aus und fühlen sich nach Schluß der Sitzung wohler als vorher.

Die Odkraft, die den Medien und Teilnehmern einer Sitzung entzogen wird, ersetzt die gute Geisterwelt durch frisches Od.

Dazu kommt, daß bei Ausbildung der Medien innere Gebrechen des Mediums, die den Trancezustand erschweren oder verhindern, zuerst durch Eingreifen der guten Geisterwelt beseitigt werden, so daß der betreffende Mensch nach seiner Ausbildung als ‚Tieftrancemedium‘ gesünder ist als vorher.

Der Spiritismus schadet jedoch, wenn ihr GOTT dabei außer acht lasset, alles mit dem Bösen betreibt, euch sogar an dem Bösen belustigt und das Gebet vergeßt. So verfallt ihr nach und nach dem Bösen. Das ist nicht bloß deswegen so schlimm, weil ihr durch die bösen Geister vom Weg der WAHRHEIT und rechten ERKENNTNIS weggelockt werdet, sondern weil sie euch auch körperlich schwer schädigen.

Denn die Odkraft, die sie euch entziehen, wird von ihnen nicht mehr ersetzt. Infolgedessen wird vor allem die Gesundheit der Medien, aber auch die der Teilnehmer, sehr geschwächt und nach und nach vollständig zugrunde gerichtet.

So ist ein Körnchen Wahrheit in dem Volksglauben, daß derjenige sein Leben einsetzen müsse, der mit dem Teufel ein Bündnis schließt. Denn seine Odkraft wird durch das Böse nach und nach verbraucht, und sein irdischer Körper bleibt nicht mehr lebensfähig.

Viele Medien, die dem niederen Spiritismus dienen, erleiden eine geistige und körperliche Zerrüttung. Manche enden im Irrenhaus oder begehen Selbstmord.

Gefahren und Schädigungen sind also im Spiritismus nur dort vorhanden, wo man ihn nicht betreibt, um die göttliche WAHRHEIT kennenzulernen und innerlich besser zu werden, sondern wo man darin bloß seine Neugierde, seine Sucht nach außerordentlichen Erlebnissen befriedigen, Auskünfte für sein materielles Fortkommen erhalten oder rein wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen will.

Warne daher deine Mitmenschen aufs ernstlichste vor der Teilnahme an einem Geisterverkehr, der nicht höheren Zwecken dient.

Belehre sie über den guten, gottgewollten SPIRITUALISMUS. Denn diesen soll jeder Mensch betreiben. Er ist für ihn der einzige Weg zur WAHRHEIT und der kürzeste Weg zu GOTT.

Auch der, welcher sich noch nicht zum Gottesglauben durchgerungen hat, soll sich an dem guten Spiritualismus beteiligen, sofern er den ehrlichen Willen hat, die WAHRHEIT anzunehmen, sobald sie ihm in überzeugender Weise geboten wird. Wahrheitssucher mit solcher Gesinnung werden auf diesem Wege die WAHRHEIT und die Freiheit der Kinder GOTTES finden. Sie werden erkennen, worin wahre RELIGION in Wirklichkeit besteht. Von ihnen gilt das Wort CHRISTI: ‚Suchet und ihr werdet finden!‘

Die, welche noch nicht an GOTT glauben, sollen doch zu GOTT, wenn auch nur bedingungsweise, beten. Sie mögen das Gebet ihrem augenblicklichen Zustand anpassen. Folgendes Gebet kann jeder Ungläubige sprechen, wenn er guten Willens und bereit ist, die WAHRHEIT anzunehmen:

„‚O GOTT, wenn es wahr ist, daß DU existierst, so bitte ich DICH von Herzen: Lehre mich DICH erkennen! Bitte zeige mir die WAHRHEIT und führe mich den rechten Weg! – Amen.'“  

Er wird sicher erhört werden. Denn GOTT erbarmt sich eines jeden, der guten Willen hat.

Welcher religiösen Gemeinschaft einer angehört, ist für die Beteiligung an guten spiritualistischen Zusammenkünften belanglos.“

Zu diesen Ausführungen ist zu sagen, daß auch beim besten Willen, bei lautersten Motiven und Einhaltung der hier beschriebenen Ratschläge und Regeln sich trotzdem niedere Geistwesen in den Jenseitsverkehr einschalten können. Häufig geben sie sich fromm und schmücken sich mit Engel- oder Heiligen Namen oder geben sich als „Gott“ oder „Jesus Christus“ aus. Die Schwierigkeit besteht jetzt darin, herauszufinden, wer diese Wesen wirklich sind. Helfen tut nur, sie schwören zu lassen, „daß sie zu Gottes guter Geisterwelt gehören und daß Jesus Christus sowohl ihr Herr als auch der Herr über Luzifer den Teufel ist“. Dieser letzte Halbsatz wird von den Niederen in der Regel nicht wörtlich nachgesprochen. Darauf muß man aber bestehen und im Weigerungsfall das Geistwesen abweisen.

Leichtfertige Ausübung eines Jenseitsverkehrs ohne ständiges Gebet um göttlichen SCHUTZ kann sehr schnell in Besessenheit oder Umsessenheit umschlagen.

Der betroffene hört dann pausenlos Stimmen, die ihn beleidigen, zu sinnlosen Handlungen nötigen und am Schlaf hindern. Solche Menschen können für ihr weiteres Leben Patienten der Psychiatrie werden.

Ein Gebet um göttlichen SCHUTZ bei der Aufnahme eines Jenseitsverkehrs kann z. B. folgenden Wortlauf haben:

Wir bitten Dich, GOTT DU ALLMÄCHTIGER, uns gute Geister zu schicken, um uns beizustehen und jene zu entfernen, die DIR nicht dienen und die uns in einen Irrtum führen könnten. Verleihe uns das nötige LICHT, um die WAHRHEIT vom Betruge unterscheiden zu können.

Entferne auch die übelwollenden Geister, die zwischen uns Uneinigkeit bringen könnten, indem sie Neid, stolz und die Eifersucht erwecken. Wenn es einige versuchen sollten, sich hier einzuschleichen, so beschwören wir sie im NAMEN GOTTES, sich zurückzuziehen.

Gute Geister, die Ihr GOTT und CHRISTUS dient, kommet zu uns, um uns zu unterrichten. Machet uns empfänglich für Eure Lehren. Machet, daß ein jedes persönliche Gefühl in uns vor dem Gedanken an das allgemeine Wohl verschwinde.

Wir bitten besonders unsere Schutzgeister, daß sie uns ihren Beistand angedeihen lassen. – Amen.

Wer Jenseitsverkehr betreibt oder betreiben will, ganz gleich mit welchem Verfahren, sollte sich die Broschüre „Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister“ (5) aus den „Psychowissenschaftlichen Grenzgebieten“ ausdrucken, um zu erkennen, welche raffinierten Täuschungsverfahren von Jenseitigen oft angewendet werden.

Johannes Greber hat nach seiner Einreise in die USA (nach einer Übergangszeit) in Teaneck, einem kleinen Ort nördlich und ganz nahe bei New York, ein Haus bezogen. Er hat geheiratet und eine kleine Kirchengemeinde gegründet, die er „Church of Believers in God“ nannte. Jeden Sonntag wurden in einem Hotel in New York Gottesdienste abgehalten. Unter anderem wirkte dabei Grebers Ehefrau Elisabeth als Medium.

Nach einem solchen Gottesdienst ist Johannes Greber am Karfreitag, dem 31. März 1944, noch nicht ganz 70 Jahre alt, an einem Herzschlag gestorben. Seine Bücher aber werden bis auf den heutigen Tag gedruckt und weiterverbreitet.

Bis zum Tode kämpfe für die Wahrheit, so wird Gott der Herr für dich streiten.

Sirach 4, 33


Weiter bei: 3.4 Literaturangaben.