Johannes Greber – 4.4.4 bis 4.4.7 – Die Sprechmedien

Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert

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Zweiter Teil : 4.4.4 bis 4.4.7

Die für die Übermittlung der Wahrheit wichtigsten Medien sind die ‚Sprechmedien‘, sobald sie zu‚Tieftrancemedien‘ ausgebildet sind.

‚Tieftrance‘ ist bei einem Medium dann vorhanden, wenn der eigene Geist aus dem Körper vollständig ausgetreten ist.

In diesem Zustand gleicht das Medium einer Leiche, mit dem Unterschied, daß der ausgetretene Geist noch durch ein Odband mit seinem Körper verbunden bleibt, was bei einer Leiche nicht der Fall ist. Bei einer Leiche fehlt das Odband. Durch dieses Odband empfängt der Körper des Mediums von dem ausgetretenen Geist so viel Lebenskraft, daß die körperlichen Organe in Tätigkeit gehalten werden. An dem Odband kehrt nachher der ausgetretene Geist des Mediums wieder in den Körper zurück.

An Stelle des ausgetretenen Geistes tritt ein anderes Geistwesen in den Körper des Sprechmediums ein und macht mit Hilfe der Sprechwerkzeuge des Mediums seine Mitteilungen. Dabei bedient es sich der Odkräfte, die bei Austritt des Geistes des Mediums in dessen Körper zurückgeblieben sind.

Ein Tieftrancemedium weiß selbstverständlich nichts von dem, was der fremde Geist gesprochen hat. Wenn es zu sich kommt, indem der eigene Geist wieder in den Körper eintritt, ist es ihm, als habe es geschlafen. Ihr sprecht daher von einem ‚medialen Schlaf‘ der Tieftrance-Medien.

Für diejenigen, zu denen ein fremdes Geistwesen durch ein Medium spricht, ist es von der größtenWichtigkeit zu wissen, was für ein Geist von dem Körper des Mediums Besitz ergriffen hat; ob es ein hoher oder niedriger, guter oder böser Geist ist. Darum rate ich jedem Menschen, die Geister zu prüfen, ob sie wahrhaftig von Gott geschickt oder ob sie böse sind. Das könnt ihr, wenn ihr sie im Namen Gottes schwören laßt, wer sie sind und woher sie kommen. Ein guter Geist wird den Schwur leisten, ein böser nicht.

Ist es ein guter Geist, so wird er euch Mitteilungen, Ermahnungen, Belehrungen und Unterweisungen geben, die zu eurem Besten sind.

Ist es jedoch ein böses Geistwesen, so schickt es fort! Doch vorher gebt ihm die Mahnung, daß es sich zu Gott wenden und zu Gott beten soll.

Treten in Sprechmedien solche Geistwesen ein, die zwar zu den niederen und schwer leidenden Geistern gehören, aber guten Willens sind, so sollt ihr sie über ihren Zustand belehren, sie auf Gott hinweisen und mit ihnen beten. Auf diese Weise könnt ihr vielen ‚armen Seelen‘, wie ihr diese Geister zu nennen pflegt, eine große Wohltat erweisen, und sie werden euch dafür stets dankbar bleiben.

Die Pflicht, die Geister zu prüfen, wurde auch den ersten Christen von den Aposteln stets eingeschärft. Jede christliche Gemeinde wurde darüber eingehend belehrt, wie auch die Menschen des Alten Bundes hierin genau Bescheid wußten.

4.4.5  Apportmedien

Die ‚Apportmedien‘ sind meistens ebenfalls ‚Tieftrancemedien‘.

Ihre Odkraft benutzt die Geisterwelt, um materielle Dinge von außen her in geschlossene Räume zu bringen oder aus geschlossenen Räumen nach auswärts fortzutragen.

Der Zustand der ‚Tieftrance‘ ist deswegen in den meisten Fällen erforderlich, weil die Geister das ganze körperliche Od des Mediums benötigen, um die ‚Apporte‘ zu ermöglichen. Die materiellen Gegenstände, die ‚apportiert‘ werden, müssen nämlich an dem einen Ort aufgelöst und an dem anderen Ort wieder zur Materie verdichtet werden.

Es gibt allerdings auch Medien, die ohne ‚Tieftrance‘ so viel Od abgeben können, daß es zur Verwirklichung der ‚Apporte‘ ausreichend ist, vor allem, wenn mehrere starke Medien gleichzeitigals Odquellen dienen.

Obschon ihr die außerordentlich hohe Hitze körperlich nicht fühlen könnt, die durch die Odströme zum Zweck der Auflösung der Materie erzeugt wird, so könnt ihr etwas von dieser Hitze doch nachher bei der Wiederverdichtung der apportierten Gegenstände noch wahrnehmen.

Ein Beispiel möge es dir klarmachen:

Sogenannte ‚Spukgeister‘ bringen bisweilen von der Straße aus Steine, Sand oder sonstige Stoffe in geschlossene Räume eines Hauses. Sie können dies nur dann, wenn ihnen hinreichend Odkraft zur Verfügung steht, mit der sie die heißen Starkströme erzeugen.

Damit lösen sie die Materie der Stoffe auf, bringen die in Od aufgelöste Materie ins Zimmer und verdichten dort das Od wieder zur festen Materie.

Doch fühlt der wieder verkörperte Stoff sich jetzt heiß an. Denn wenn auch die Verdichtung durch kalte Kraftströme erfolgte, so bleibt doch von der sehr großen Hitze der Auflösung der Materie noch ein Teil zurück, wie ihr es bei einem glühenden Stahl wahrnehmt, den man durch Eintauchen in kaltes Wasser abgekühlt hat.

Bisweilen wird der Körper der Medien selbst von einem Ort zu einem anderen transportiert, manchmal sogar auf sehr weite Entfernungen. Ihr Körper wird ebenfalls an dem einen Ort aufgelöst und an dem anderen wieder zur Materie verdichtet.

Als der Prophet Habakuk im Alten Bund mit dem Essen, das er bei sich trug, von einem Engel Gottes an die Löwengrube zu Daniel gebracht werden sollte, hat der Engel ihn nicht durch die Luft getragen, wie ihr anzunehmen scheint, sondern ihn mit allem, was er bei sich trug, aufgelöst und an der Löwengrube wieder materialisiert. – Dasselbe geschah mit Philippus, von dem euch die Apostelgeschichte erzählt. Als er den Kämmerer der Königin Kandace von Äthiopien belehrt und getauft hatte, ‚entführte ihn der Geist des Herrn nach der Stadt Asdod‘. Der Geist löste den Körper des Philippus auf, so daß er plötzlich aus den Augen des Kämmerers verschwunden war, und materialisierte ihn wieder in der Stadt Asdod (Apostelgeschichte 8, 26 ff.).

Solche Vorgänge sind den Menschen deswegen unbegreiflich, weil sie die Kräfte nicht sehen, die dabei wirksam sind.

Die Tatsache der Auflösung der Materie und auch der Körper lebender Menschen, an dem einen Ort und ihrer Wiederverkörperung an einem anderen, kann auch heute nicht mehr geleugnet werden. Denn die Fälle sind zu zahlreich, in denen die Auflösung und Wiederverkörperung materieller Dinge und auch Personen unwiderleglich nachgewiesen worden ist. Die Naturgesetze, nach denen das alles geschieht, sind dir nach den vorausgegangenen Erklärungen hinreichend verständlich.

 

4.4.6 Materialisationsmedien

Bei den ‚Materialisationsmedien‘ wird die ganze körperliche Odkraft des Mediums dazu benutzt, um einem oder mehreren Geistwesen die Möglichkeit zu geben, sich für eure leiblichen Augen sichtbar zu machen. Da das ganze Od des Mediums dazu benötigt wird, muß der eigene Geist aus dem Mediumentfernt werden. Je nach der Menge des zur Verfügung stehenden Ods überkleidet der fremde Geist damit entweder seine ganze Gestalt, also sämtliche Glieder, oder nur das eine oder andere Glied, seien es die Augen oder das Gesicht oder die Hände.

Soll die Verkörperung so stark sein, daß der betreffende Geist wie ein irdisches Wesen aussieht, dann genügt das Od des Mediums nicht. Es muß vielmehr auch noch Materie seines Körpers entnommen und in Odform zur Verkörperung des Geistes verwendet werden.

Ein Medium nimmt daher bei einer solchen Gelegenheit so viel an Körpergewicht ab, als an Od und Materie für den fremden Geist abgegeben wird. Es gibt Fälle, wo ‚Materialisationsmedien‘ in wenigen Minuten bis zu 80 Pfund an Körpergewicht verlieren.

Die Gewichtsabnahme des Mediums pflegen eure Gelehrten mit automatischen Waagen festzustellen, auf denen sie die Medien vorher Platz nehmen lassen.

Doch bleibt sowohl das abgegebene Od als auch die abgegebene Materie durch das Odband mit dem Medium verbunden und strömt nach Auflösung der Verkörperung des Geistes wieder in den Körper des Mediums zurück. Darum seht ihr, daß die Verkörperungen sich stets in der Nähe des Mediums bilden.

Auch könnt ihr wahrnehmen, wie die Bewegungen des materialisierten Geistes häufig von ähnlichen Bewegungen des Mediums begleitet sind. Denn die Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geiste ist eine sehr enge. Wenn deine Hände und Arme durch straff angezogene Bänder mit den Händen eines anderen verbunden sind, und du machst damit Bewegungen, so verursachst du auch ähnliche Bewegungen der Hände und Arme des anderen. Solche geistigen Odbänder bestehen zwischen dem materialisierten Geist und dem Medium.

Aus der engen Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geist erklärt sich noch eine andere Erscheinung, die euren Gelehrten ebenfalls unverständlich ist. Sie haben nämlich festgestellt, daß bei Materialisationen oft verschiedenartige Gerüche von den Medien ausströmen. Bald sind es Wohlgerüche, bald ist es Gestank oder unerträglicher Leichengeruch.

Diese Gerüche hängen von der Beschaffenheit der Geister ab, die sich mit dem Od des Mediums verkörpern.

Bei der Odlehre habe ich dir bereits erklärt, daß das Od im Geruch die Eigenschaft des Geistes annimmt, den es umgibt. Das dem Medium entnommene und von einem Geist zu seiner Materialisation gebrauchte Od nimmt daher den Geruch an, welcher der Beschaffenheit jenes Geistes entspricht. Und da das verkörperte Od des Geistes mit dem Medium in engster Verbindung bleibt, so strömt der dem Geiste entsprechende Odgeruch auch auf das Medium über. Dadurch wird der Eindruck erweckt, als ob das Medium die Ursache des vorhandenen angenehmen oder unangenehmen Geruches sei. In Wirklichkeit rühren also jene Gerüche von den Geistern her, die sich mit dem Od des Mediums verkörpert haben.

4.4.7  Physikalische Medien

Nun gibt es noch eine Art Medien, die für die Menschheit nicht gut ist. Denn ihr bedienen sichmeistens böse Wesen. Es sind die sogenannten ‚physikalischen Medien‘.

Die Geister benutzen die Odkraft dieser Medien, um Gegenstände zu bewegen, die sich im Bereich des Mediums befinden.

Tische, Stühle, Gerätschaften aller Art erheben sich und schweben von einer Stelle zur anderen, Instrumente beginnen zu spielen, eine Trompete erhebt sich in die Luft und bläst, auf einer daliegenden Trommel erschallen Schläge, Schellen fliegen durch das Zimmer und läuten, und unzählige ähnliche Dinge ereignen sich.

Daß gute Geistwesen sich nicht in dieser Weise betätigen, ist natürlich.

Denn es ist nicht Sache der guten Geisterwelt, Erscheinungen hervorzurufen, die nur der Befriedigung der menschlichen Sucht nach außergewöhnlichen Erlebnissen dienen. Das gilt allerdings auch von manchen Erscheinungen, die bei den anderen Arten von Medien vorkommen. Allein bei ihnen ist es nicht so regelmäßig der Fall wie gerade bei den ‚physikalischen Medien‘.

Du fragst mich, welchen Zweck es überhaupt habe, daß die niederen Geister in den heutigen ’spiritistischen Sitzungen‘ einen solchen ‚Karneval‘ treiben und treiben dürfen. Darauf antworte ich dir, daß die niederen Geistwesen dieselbe Freiheit des Willens haben wie niedrige und böse Menschen. Wie letzere an ihrem Tun und Treiben nicht gehindert werden, so wird auch den Geistern ihre Freiheit nicht geschmälert, auch den bösen Geistern nicht, wenigstens nicht bis zu einer gewissen Grenze. Vollständige Freiheit haben sie allerdings nicht, sonst würden sie in der Menschheit noch viel mehr Unheil anrichten, als sie es jetzt schon tun.

Denn das Ziel der Menschheit ist, zu Gott zu gelangen. Und mit Rücksicht auf dieses Ziel hat Gott für die Betätigung der Bösen eine gewisse Grenze bestimmt.

Aber auch selbst der in den heutigen spiritistischen Sitzungen vorkommende ‚Karneval‘ des Bösen, wie du es nanntest, hat nicht selten doch auch eine gute Wirkung. Denn in der heutigen Zeit, wo so viele an keinen Gott, kein Jenseits, keine Geisterwelt und kein Fortleben nach dem irdischen Tode glauben wollen, ist es schon von Nutzen, daß die Menschen derartige Dinge erleben, damit sie sich darüber ihre Gedanken machen, in ihrem Unglauben wankend werden und anfangen, nach der Wahrheit zu suchen. Das gilt in bezug auf alle Vorkommnisse eurer heutigen spiritistischen Sitzungen, angefangen vom Tischrücken und Tischklopfen bis zu den physikalischen Phänomenen und zu den Geisterverkörperungen. Wenn die Beteiligung an derartigen Dingen auch bei den meisten aus keinem anderen Grund erfolgt als um Sensationen zu erleben, so bleibt bei sehr vielen doch der Eindruck haften, daß es etwas Jenseitiges geben muß. Wenn dies auch kein großer Erfolg ist, so ist es doch besser, als wenn sie überhaupt nicht an das Jenseits erinnert würden.

Was allerdings der Menschheit not tut, ist eine gründliche Aufklärung über das Wesen des Geisterverkehrs und über den Weg, auf dem man mit der guten Geisterwelt in Verbindung kommen kann.

Und das soll deine Lebensaufgabe sein.

Zu diesem Zweck empfängst du alle diese Belehrungen.

Sie sind nicht bloß für dich, sondern für deine Mitmenschen bestimmt. Ihnen sollst du als deinen Geschwistern diese Wahrheiten vermitteln. Wird den Menschen gesagt, wie sie die Verbindung mit der guten Geisterwelt suchen sollen, dann wird jede spiritistische Sitzung zu einem erhebenden Gottesdienst.


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