Johannes Greber – 10.4 Bibelfälschungen (2)

Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert

vierte Teil : 10.4.(2)

Wenn also Christus sagt: Ich werde euch ‚den‘ Geist der Wahrheit senden, so meint er ‚die‘ Geister der Wahrheit. Denn du weißt bereits, daß die Geister Gottes gemäß ihren Aufgaben nach Berufen eingeteilt sind. Es gibt Geister des Schutzes, Geister des Kampfes, Geister des Trostes, Geister der Stärke, Geister der Weisheit und zahllose andere Arten.

Ein Geist der Wahrheit hat ganz andere Aufgaben und daher auch andere Fähigkeiten als ein Geist aus den Legionen Michaels. Ein Geist des Kampfheeres kann nicht die Aufgabe eines Geistes des Trostes oder der Weisheit oder der Wahrheit übernehmen. Jeder Geist hat seinen bestimmten Beruf und die zur Ausübung dieses Berufes erforderlichen Gaben und Kräfte.

Auch Luzifer hat seine Geisterscharen nach besonderen Aufgaben gegliedert. Auch er hat sein Kampfheer, seine Geister der Lüge, der Trostlosigkeit, der Habsucht, des Stolzes, des Neides, der Rache, der Unzucht und jeder anderen Schlechtigkeit.

Die einzelnen Arten sowohl der guten als auch der bösen Geister sind Spezialisten in ihrem Fach und wissen die, an denen sie arbeiten, für das Gute oder das Schlechte ihres Spezialfaches reifzumachen.

Du siehst, wie die Lehre von dem dreipersönlichen Gott nicht nur dem gesunden Denken widerspricht, sondern auch in der Heiligen Schrift keinerlei Stütze hat.

Wenn nun auch nur der Vater Gott ist, während der Sohn und die übrigen Geister seine Geschöpfe sind, so besteht doch zwischen Vater, Sohn und der guten Geisterwelt eine innige Zusammengehörigkeit und Einheit. Es ist die Einheit des Wollens und Wirkens. Was der Vater will, das will auch der Sohn und das wollen auch die dem Sohne unterstellten Geisterscharen. Gott ist der Herr und Eigentümer der ganzen geistigen und materiellen Schöpfung. Ihm gehört alles.

Dem Sohn hat er die Leitung der Schöpfung übertragen in ähnlicher Weise, wie nicht selten eure irdischen Fabrikherren dem ältesten Sohne die Leitung der Fabrik übertragen und ihm das gesamte Fabrikpersonal unterstellen. In einem solchen Falle empfängt der betreffende Sohn die Anweisungen und Aufträge von seinem Vater und ist von ihm in allem abhängig. Denn der Vater ist und bleibt der Herr und Eigentümer der Fabrik und der Sohn kann in der Leitung des gesamten Betriebes nur nach den Anweisungen handeln, die er von seinem Vater erhalten hat. Aber den Angestellten und Arbeitern des Betriebes gegenüber ist der Sohn der ‚Herr‘, dessen Anordnungen sie Folge zu leisten haben. Und alle Wünsche, die sie dem Vater als dem Fabrikeigentümer vortragen möchten, haben sie durch den Sohn als den Beauftragten und Stellvertreter des Fabrikeigentümers an diesen gelangen zu lassen.

Übertrage dieses menschliche Beispiel auf das Verhältnis zwischen Gott und dem Sohne Gottes, und alle Aussprüche über seine Stellung zu Gott, seinem Vater, werden dir klarwerden. Alle Macht, deren der Sohn als Stellvertreter des Vaters zur Leitung der Schöpfung Gottes bedarf, hat er vom Vater erhalten. Er hat sie nicht aus sich. Alles ist dem Sohne unterstellt, aber nur auf Anordnung des Vaters. Alles, was der Vater in der Schöpfung als seinem Eigentum wirken will, wirkt er durch den von ihm dazu beauftragten Sohn, und alles, was zu dem Vater gelangen soll, kann nur durch den Sohn zu ihm kommen. Daher der Ausspruch Christi: ‚Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.‘

Der Sohn nimmt die Aufträge Gottes entgegen. Die er nicht selbst auszuführen hat, gibt er an diejenigen Geister weiter, die kraft ihres besonderen Berufes dafür in Frage kommen. Diese vollziehen sie im direkten Auftrage des Sohnes und im indirekten Auftrage des Vaters. Das ist auch der Sinn der Worte, die Christus bei der Aussendung der Apostel gebrauchte und die in eurer Bibel nicht ganz genau wiedergegeben sind. Er sagte:

Matthäus 28, 19: ‚Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes, in einem heiligen Geiste.‘

Den Auftrag, den Christus den Aposteln gab, hatte er vom Vater erhalten. Darum handelten die Apostel bei der Ausführung des Auftrages indirekt im Namen des Vaters. Da sie ihn aber direktdurch den Sohn erhalten hatten, geschah die Ausführung im Namen des Sohnes. Weil die Ausführung aber nur möglich war, wenn ein Geist Gottes ihnen durch seine Kraft dabei half, so geschah sie in der Kraft eines heiligen Geistes oder ‚in einem heiligen Geiste‚.

Die heiligen Geister, die sie dabei benötigten, wurden ihnen von Christus selbst zugewiesen. Auf sie beriefen sich daher auch immer wieder die Apostel bei ihrer Lehrverkündigung und betonten, daß sie die Wahrheiten empfangen hätten durch Zuteilung eines heiligen Geistes.

So ist es auch bei allen euren gottgewollten Werken. Ihr tut sie in Erfüllung des Willens Gottes – also im Namen des Vaters: Der Wille Gottes ist kundgetan durch den Sohn, so daß ihr auch handelt im Namen des Sohnes; und die Kraft, die ihr dazu benötigt, empfangt ihr durch einen heiligen Geist. Ihr tut also das Werk in einem heiligen Geiste.

Zweitens: Über die Schöpfung Gottes und ihr Schicksal enthält das Neue Testament nicht viel.

Die Wahrheiten über die Geisterschöpfung,

den Abfall eines Teiles der Geisterwelt unter der Führung Luzifers,

über die von Gott geschaffenen Besserungsstufen, auf denen die abgefallenen Geister wieder zu Gott zurückgeführt werden,

über die Einhüllung der Geister in die Materie waren für die damaligen Zeiten ebenso schwer verständlich, wie sie es für eure jetzige Zeit sind.

Auch in den Briefen der Apostel findet ihr nicht viel davon. Denn dieser Wahrheitsstoff eignete sich sehr schlecht für eine briefliche Belehrung. Er konnte nur im mündlichen Vortrag dem Verständnis der Gläubigen nähergebracht werden.

Doch Paulus deutet an verschiedenen Stellen seiner Briefe diese Wahrheiten wenigstens an. Ihr versteht seine Ausführungen nicht, weil sie eurer religiösen Anschauung fremd geworden sind. So schreibt er in seinem Brief an die Römer:

Römer 8, 19 – 24: ‚Das sehnsüchtige Verlangen der ganzen Schöpfung wartet auf das Abstreifen der Hülle als Kinder Gottes. Denn der materiellen Vergänglichkeit ist die Schöpfung unterworfen worden, nicht auf eigenen Wunsch hin, sondern auf Veranlassung dessen, der ihre Unterwerfung bewirkt hat, wegen der Hoffnung auf Rettung, weil ja auch die Schöpfung von der Knechtschaft des Verderbens erlöst und dadurch zu der Freiheit gelangen wird, die in der Herrlichkeit der Kinder Gottes besteht. Wir wissen ja, daß bis jetzt die ganze Schöpfung überall seufzt und mit Schmerzen einer Neugeburt harrt. Und nicht sie allein, sondern auch wir selbst, die wir doch den Geist als Erstlingsgabe bereits besitzen, seufzen gleichfalls in unserem Inneren nach der Kindschaft, indem wir auf die Auflösung unseres Leibes warten.‘

Du kennst infolge meiner Belehrung die Zusammenhänge, von denen hier die Rede ist. Paulus sagt, daß die ganze Schöpfung mit Sehnsucht auf das Abstreifen der Hülle wartet. Es warten also darauf dieSteine, die Pflanzen, die Kräuter, die Blumen, die Tiere, die Menschen.

Ein sehnsüchtiges Warten ist nur möglich in einem Wesen, in dem ein Geist verkörpert ist.

Es sind daher in der ganzen Schöpfung Geister in die verschiedenen Arten der Materie eingehüllt. Es sind die einst abtrünnig gewordenen Geister, die zuerst als gehorsame Kinder Gottes und heilige Geister in Glanz und Herrlichkeit dastanden, dann aber ungehorsame Kinder wurden und sich dadurch den Ausschluß aus dem Vaterhaus Gottes zuzogen.

Aber Kinder Gottes sind sie heute noch, wenn auch verstoßene Kinder.

Sie sehnen sich nach dem Vaterhaus zurück und ringen danach, wieder frei zu werden von der materiellen Hülle, mit der sie umgeben wurden, so wie das Kind in den Geburtswehen danach ringt, frei zu werden von der Hülle des Mutterschoßes. Jene Geister haben sich nicht aus eigener Entschließung diese Hülle bereitet, sondern Gott war es, der sie ihnen aus Erbarmen gab, um sie durch Läuterung und Prüfung zu retten. Alle materiellen Wesen sehnen sich nach dieser Rettung, wenn sie auch nicht den Weg und das Ziel dieser Rettung kennen und wünschen den Tag herbei, wo ihnen die materielle Hülle nach erfolgter Läuterung zu Kindern Gottes wieder weggenommen wird.

Diese Sehnsucht haben vor allem die gottesgläubigen Menschen. Denn wenn sie auch schon, wie dies bei den ersten Christen der Fall war, mit den Geisterboten des himmlischen Vaterhauses in täglicher Verbindung stehen und in ihnen bereits die Erstlingsgabe und den Vorgeschmack des Gottesreiches empfangen haben, so sind sie doch dieses Reiches so lange nicht teilhaftig, als sie noch im materiellen Leibe leben.

DrittensDie Aufwärtsentwicklung in den Naturstufen deutet Paulus in seinem Brief an die Epheser mit den Worten an:

Epheser 1, 9 – 10: ‚Dahin ging nämlich der Ratschluß Gottes, dessen Ausführung er sich vorgenommen hatte, sobald die Zeit zum Vollmaß der von ihm geordneten Entwicklung gelangt wäre: Er wollte in Christus als dem Haupte alles einheitlich wieder zusammenfassen, was im Himmel und auf der Erde ist.‘

Auf der Erde sind aber nicht bloß die Menschen. Sie bilden nur einen ganz geringen Bruchteildessen, was auf der Erde existiert.

Wenn nun Gott alles, was auf der Erde ist, mit Christus als dem Haupte vereinigen will, so folgt daraus, daß in allem Geister sind, die in der von Gott geordneten Entwicklung immer höher steigen, bis sie als reine Geister in die große Gemeinschaft mit Christus eingegliedert werden, der sie einst vor ihrem Abfall angehört haben.

Daß es im Heilsplan Gottes liegt, alles wieder zu Gott zurückzuführen, und zwar nicht bloß die Menschen, sondern auch die ganze übrige Schöpfung, sagt Paulus im Römerbrief:

Römer 11, 25 – 32: ‚Ich will euch nämlich, meine Brüder, über dies Geheimnis nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht in vermeintlicher Klugheit eigene Ansichten hegt: Verstockung ist über einen Teil der Israeliten gekommen bis zu der Zeit, da die Heiden vollzählig in das Reich Gottes eingegangen sein werden. Alsdann wird ganz Israel gerettet werden … Denn Gott hat alles wegen des Ungehorsams eingeschlossen, weil er Erbarmen an allem üben will.‘

Ich habe diese Stelle so wiedergegeben, wie sie richtig ist. Wenn der letzte Satz in der Übersetzung, die du vor dir hast, so lautet: ‚Denn Gott hat die ganze Menschheit in Ungehorsamfallen lassen, um Erbarmen an allen zu üben‘, so hat der Übersetzer darin zwei Fehler gemacht:

Er hat zunächst geschrieben ‚die ganze Menschheit‘, obschon im griechischen Text ‚alles‘ steht.

Ferner hat er übersetzt: ‚In Ungehorsam fallen lassen‘, während es heißt: ‚Er hat alles im Hinblick auf den Ungehorsam eingeschlossen.‘ Er hat nämlich alles eingeschlossen in die materielle Hülle, die den einzelnen Besserungsstufen entspricht.

Gott verschließt niemand in Ungehorsam. Er will im Gegenteil, daß alle zum Gehorsam zurückkehren, die einst wegen ihres Ungehorsams aus dem Reiche Gottes ausgeschlossen werden mußten.

Das Israel der früheren Jahrtausende waren diejenigen, denen der reine Gottesglaube übermittelt worden war. Es sollte diesen Gottesglauben auf die Mitwelt übertragen und so als Sauerteig der Wahrheit wirken. Nach treuer Erfüllung dieser Aufgabe wäre es nach erfolgter Erlösung als erstes in das vom Erlöser erschlossene Reich Gottes eingegangen.

Dieser Aufgabe hat sich jedoch der größte Teil Israels unwürdig gemacht.

Darum wird das Heil zuerst den Nicht-Israeliten zuteil, also denjenigen, die früher nichts von Gott wußten. Und erst wenn alle Nicht-Israeliten zu Gott gelangt sind, werden diejenigen gerettet werden, die früher den Gottesglauben besaßen, aber nicht danach lebten‚Die Ersten werden die Letzten sein.‘ Aber alles ohne Ausnahme wird gerettet werden.

Über den Verlauf des Rettungswerkes Gottes macht der Apostel Paulus kurze, aber klare Angaben in seinem ersten Brief an die Korinther:

Korinther 15, 22 – 28: ‚Wie durch Adams Schuld alle starben, so werden umgekehrt durch Christi Verdienst alle wiederum zum Leben kommen, und zwar ein jeder, wann die Reihe an ihn kommt: als Erstling Christus. Hierauf die, welche Christus angehören bei seiner Wiederkunft. Darauf der Rest, wenn er Gott, dem Vater, das Reich übergibt, sobald er jede andere Herrschaft und jede Macht zum Aufhören gebracht hat. Er muß ja als König herrschen, bis er Gott alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der ‚Tod‘. Denn alles hat er ihm unter die Füße gelegt. Wenn er aber aussprechen wird: ‚Alles ist unterworfen!‘, so wird doch selbstverständlich derjenige ausgenommen sein, der dem Sohne alles unterworfen hat (nämlich Gott). Wenn ihm (Gott) aber alles unterworfen ist, dann wird sich auch der Sohn selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.‘

 

Also alles wird wieder zu Gott kommen, was von Gott getrennt und als geistig ‚tot‘ dem Fürsten des geistigen Todes unterworfen war. Christus wird alles zu Gott zurückführen. Er war auch der erste, der aus der Hölle, dem Reiche des Todesfürsten, wieder herauskam, nachdem er dorthin zum Kampfe mit Luzifer hinabgestiegen war und ihn besiegt hatte. Das war die erste Auferstehung von den geistig Toten.

 

Nach und nach werden alle geistig Toten folgen, indem sie zur Erkenntnis und Liebe Gottes gelangen, jeder, wann er an der Reihe ist. Die Reihenfolge hängt von den geistig Toten selbst ab.

Wer sich beeilt und sich Mühe gibt, Gott zu suchen und nach dem Willen Gottes zu leben, kommt eher an die Reihe, als der, welcher an seine Rückkehr überhaupt nicht denkt oder sie sehr nachlässig und langsam betreibt.

Alles hängt von seinem freien Willen ab!

Wer in den Examina immer wieder durchfällt, wird erst spät zum Ziele gelangen. So ist es in eurem menschlichen Leben, so ist es auch im jenseitigen. –

Der letzte, der zu Gott kommt, ist der Todesfürst selbst – Luzifer.

Paulus nennt ihn den ‚Tod‘.

Er ist ja die Ursache allen Abfallens vom Reiche Gottes und dadurch des geistigen Todes. Er ist der‚Mörder von Anbeginn‘, der den geistigen Tod aller von Gott Getrennten verschuldet hat und Millionen Jahre hindurch alles aufbot, die Rückkehr seiner Untertanen zum Reiche des Lebens in Gott zu verhindern. Er ist daher die verkörperte Trennung von Gott – der verkörperte Tod. Wenn es daher in der Offenbarung des Johannes heißt:

Offenbarungen 20, 13: ‚Der Tod gab seine Toten heraus‘,

so heißt das nichts anderes als: ‚Der Todesfürst Luzifer mußte die geistig Toten, die seinem Reiche angehörten, wieder herausgeben.‘

Wenn ich dir sagte, daß die Reihenfolge der Rückkehr von dem freien Willen der gefallenen Geister abhänge, so muß ich in diesem Punkte eine einzige Einschränkung machen, nämlich:

Luzifer allein kann nicht eher wieder zu Gott kommen, bis der letzte der von ihm Verführten das Ziel – Gott – erreicht hat. Er kann es nicht, auch wenn er es infolge einer Gesinnungsänderung zu erstreben suchte. Auch darf er, selbst wenn ihm eine bessere Erkenntnis früher käme, keinen der gefallenen Geister zur Besserung antreiben oder ihm zur rechten Erkenntnis verhelfen, um dadurch selbst schneller zu Gott zu gelangen.

Das ist das gerechte Schicksal, das auf ihm als dem einstigen Rädelsführer lastet und das er nicht zu ändern vermag.

Die Rettung aller von Gott Abgefallenen – auch Luzifers – ist die große Freudenbotschaft, die nicht bloß in den Briefen des Apostels Paulus verkündet wird, sondern die auch den Propheten des Alten Bundes in ihren Visionen gezeigt wurde. Es ist die Freudenbotschaft, auf welche die Offenbarung des Johannes mit den Worten hinweist:

Offenbarungen 10, 7: ‚In den Tagen, wo die Stimme des siebten Engels erschallt, sobald er sich anschickt, in die Posaune zu stoßen, dann ist auch der geheime Ratschluß Gottes zum Abschluß gekommen, wie er ihn seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft mitgeteilt hat.‘


Weiter bei: 10.5 Es gibt keine ewige Hölle.