Wenden wir unseren Blick von der ”gehobenen” Menschheit ab und wenden wir uns den Primitiven zu, jenen Menschen, die aus Dummheit abergläubisch sind.
Wie ist das möglich, dass in einem primitiven Inselbewohner, der keine naturgeschichtlichen Erkenntnisse hat, der Aberglauben und damit die Furcht vor dem Übersinnlichen entsteht?
Der Naturmensch ist in hohem Grade ein Instinktmensch. Er ist noch äußerst intuitiv und daher medialer als andere Menschen. Sein ererbter Instinkt sagt ihm schon, dass diese Welt, in der er lebt, nicht die ganze abgeschlossene Daseinssphäre ist. Die instinktmäßigen, äußerst scharfen Sinne zeigen ihm die Welt, die mystische Erscheinungen hervorbringt. Scharf sind diese Sinne nicht durch eine materielle Verbesserung der Nerven, sondern weil das Bewusstsein selbständiger arbeitet, Ja mitunter ganz auf den materiellen Reiz der Sinne verzichtet.
Der Eingeborene ahnt eine unmittelbare Gefahr, das leise Anschleichen eines Raubtieres oder das Auftreten eines Erdbebens oder eine Überschwemmung. Darüber hinaus sieht der Naturmensch plötzlich eine Geistige Erscheinung oder er hört jenseitige Stimmen oder Geräusche.
Stevenson, der die Südsee befahren hat, berichtet sehr genau über die Gespensterfurcht der Inselbewohner. Diese Furcht besteht in ganz Ostasien, Australien und ganz Ozeanien. Trotz der meilenweiten Entfernungen voneinander sind diese Erscheinungen überall dieselben. Der Aberglaube hat sich ausschließlich aus den tatsächlichen übersinnlichen Phänomenen entwickelt. Die Wahrheit entwickelte ihren unnatürlichen Kult, der jedem Europäer als widernatürlicher Unsinn und Aberglauben vorkommt.
Der Aberglaube ist demnach, je nach der Entwicklung des Menschen, eine Mischung aus Furcht, Anbetung, Neugier und einem intuitiven Gefühl, dass die Welt über den Tod hinaus Geheimnisse hat, die den Menschen äußerst betreffen. Die furchteinflößenden übersinnlichen Erscheinungen werden mangels genügender Erkenntnisse völlig falsch gedeutet.
Der Primitive glaubt sich verfolgt und meint, im Kampf mit jenseitigen, übermächtigen Wesen zu stehen. Da diese Wesen nicht zu töten sind, aber ihr Leben beweisen und keine direkte Angriffsfläche zeigen, so verbleibt der Primitive in passiver Ohnmacht. Die Naturmenschen trachten deshalb danach, sich mit den überirdischen Feinden möglichst zu versöhnen, sie zu besänftigen und deshalb bringen sie ihnen alle möglichen Opfer und Gaben dar. Ein Wissenschaftler, der über die Bezeichnung ”Geister” spottet oder lächelt, ist kein wirklicher Wissenschaftler, sondern das Opfer eines Irrtums, den er starrsinnig verteidigt.
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Aberglaube darf nicht mit primitiver Gotterkenntnis verwechselt werden, denn der wirkliche Aberglaube ist ein vernunftwidriger Unsinn. Der Gespensterglaube, bzw. der Geisterglaube oder der Glaube an das Erscheinen von Dämonen ist noch längst kein Aberglaube!
Doch die Zukunft aus dem Kaffeesatz herauszulesen oder die Angst vor dem ”bösen” Freitag, das ist reiner Aberglaube!
Der Aberglaube ist eine intuitive Erinnerung, welche im Menschen ruht. Die Alchemie, die Hexenküchen und andere Ausgeburten der menschlichen Phantasie vergangener Zeiten haben der Seele ihre Eindrücke aufgeprägt, die durch Reinkarnationen hindurch erhalten geblieben sind. Aus diesem Grunde sieht sich der Mensch immer wieder vom Aberglauben angezogen – genau wie vom kriegerischen Geschehen.
Die gegenseitige Missachtung und Verfolgung der Erdenmenschen resultiert größtenteils aus intuitiven Erinnerungen vergangener Erdenleben.
Die Priester geben dem verderblichen Aberglauben besonders Raum, denn dazu gehört auch die Beichte! Der Priester hat die Aufgabe, den Beichtenden seelisch aufzurichten, ihn zu beraten und ihm sein Herz zu erleichtern. Er soll den Sünder nicht bestrafen, sondern ihm als Mensch verzeihen – und sich nicht in frevelhafter Weise an die Stelle GOTTES setzen. Er darf nichts im Namen GOTTES unternehmen noch verzeihen, denn der Sünder wird dann im selben Augenblick getäuscht. Er wird dadurch selbstsicher und vertraut blindlings auf das Verzeihen GOTTES zu allen seinen Untaten.
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Alle großen Inspirationen und Offenbarungen, jede übersinnliche und außerirdische Hilfeleistungen haben seit Jahrtausenden an allen Ecken und Enden der Welt in den Seelen der Menschen Hemmungen hervorgerufen und das Gewissen erweckt. Aus diesen Skrupeln ist die Verantwortung hervorgegangen und sie hat das menschliche Handeln und Denken so beeinflusst, dass es überhaupt möglich war, kulturell und technisch vorwärts zu kommen.
Aus diesen Inspirationen sind die Religionen der Welt hervorgegangen, ihre Weiterentwicklung wird nur durch eine falsche Staatswissenschaft gehindert.
Ohne Zweifel lebt der Mensch heute noch auf einem menschenunwürdigen Niveau, zuweilen noch im großen Elend, das unbedingt beseitigt werden muss. Auch das angeblich hohe Niveau der oberen Schichten ist keineswegs gut, denn Alkohol, Nikotin, Rauschgift und andere Laster höhlen auch diese Menschen aus, sie sind bereits krank und ihr Denken ist dementsprechend auch nicht gesund.
Eine Beseitigung dieser Übel durch eine sogenannte ”Pferdekur” ist nicht möglich, wenn wir nicht allein das irdische Leben, sondern das menschliche Gesamtleben berücksichtigen – und die fortschreitende Erkenntnis über die eigene individuelle Persönlichkeit des Menschen verantwortlich machen.
Nur der wirkliche Sinn des Daseins ist die höchste Erkenntnis, die auch gleichzeitig die Staatswissenschaft ändert und damit das gesellschaftliche Zusammenleben von Menschen, Gruppen und Völkern ebenfalls ändert. Niemals kann dieses Ziel durch die Lahmlegung der Privatinitiative geschehen.
Die Welt braucht keine ”Verbrüderungsmethoden”, sondern bessere Menschen. Doch diese besseren Menschen kann es nur geben, wenn sie das HÖHERE WISSEN besitzen – und dieses Wissen liegt bei GOTT, nicht beim Teufel!
Eine nach Tausenden von Jahren nachgewiesene Erfahrung gibt die Erkenntnis, dass sich nichts Positives mit Gewalt erreichen lässt. Alle politischen Praktiken liefern den Beweis, dass es sich hierbei um einen unnatürlichen Verlauf handelt. Es lohnt sich daher nicht, das Bestehende aufzubessern. Es muss ein neuer Weg angestrebt werden, selbst wenn er aus Stein gehauen werden muss.
Man kann heute im biblischen Sinne behaupten, dass der Teufel die Staatsführung übernommen hat. Sie zeigt alle Merkmale der Unsicherheit, Ungeduld und Grausamkeit. Diese Zeichen richten sich gegen eine normale, ruhige und geduldige Entwicklung im Göttlichen Sinne.
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Die Diktatur verneint die astrale Seele, sie wird als eine Hirnfunktion hingestellt. Wenn das Hirn nicht mehr arbeiten kann oder verfault ist, so gibt es nach dieser Ansicht auch keine Seele mehr. Diese Erklärung ist der größte Irrtum, den die Menschheit hervorbringen konnte. Millionenfache Beweise und Tatsachen stehen dieser Definition, bzw. dieser blödsinnigen Theorie gegenüber. Doch die Wahrheit würde das Weltbild verändern. Vor dieser Wendung hat nicht nur die Wissenschaft eine gehörige Angst, sondern die gesamte Führungs- und Oberschicht der Menschheit, die da glaubt, dass es für sie nur ein Erdenleben gibt, das man in jeder Weise auskosten muss, soweit es die Ellenbogentaktik erlaubt.
Der Atheismus, wie er hier auf Erden auftritt, lenkt das Denken jener Menschen, die sich der Macht bedienen, um gut zu leben und auf Kosten der Völker ihren sadistischen Geltungswahn zu befriedigen. Der Durchschnittsmensch macht überhaupt keine Anstrengungen, der Wahrheit in dieser Weise zu dienen, dass das Dogma vom absoluten Tod wegfällt. Ich habe auch nicht beobachtet, dass die Mittel für die Wahrheit dieser Art in genügender Weise zur Verfügung gestellt werden.
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Auf dem Gebiet des Okkultismus ist schwer gesündigt worden! Allein die Betrüger machen ein gewaltiges Plus dieser Sünden aus. Wer aber würde auf den Gedanken kommen, das ganze Geld in dieser Welt für falsch zu erklären, weil Falschmünzer am Werke sind?
Genauso kann man den Okkultismus nicht für Betrug erklären, weil Betrüger dieses Gebiet zum Tummelplatz ihrer Schandtaten gemacht haben. Wir haben nur mit Vorsicht das Echte vom Unechten zu unterscheiden!
Ein Mensch der stirbt, wird mit Pomp und Ehren zu Grabe getragen, es wird ihm ein Denkmal oder ein Grabstein gesetzt. Der entseelte Körper, das verweste Fleisch liegt unter der Erde oder die Asche in der Urne. Man ist sehr pietätvoll gegen die Materie.
Was aber wird der Seele, dem einzig wirklich Existierenden des Menschen, für eine Ehrung und Achtung zuteil? – Die Seele wird in der pietätlosesten Weise verspottet. Man nennt sie ”Gespenst” und malt sie in den lächerlichsten Karikaturen. Warum hat die Kirche, ganz egal, welcher theistische Glaube es auch sein mag, diesen Unfug zugelassen und nicht entsprechend bekämpft?
Die Frage der Menschheit ist voll berechtigt: ”Wie kann man an eine Göttliche Existenz glauben, wenn die Theologie durch ihr ganzes Verhalten genau das Gegenteil beweist?”
Der wirkliche Gottglaube ist nur durch die wissenschaftliche Akzeption und Erkenntnis möglich. Diese Akzeption muss aber auch die Ziele GOTTES in Betracht ziehen und ebenfalls anerkennen. Die Verehrung dieser Existenz kann auf kultloser Ebene geschehen, jedoch in Ehrfurcht, Achtung und Selbstdisziplin!
Bevor die Menschheit nicht den ‘Weg beschreitet, die Göttliche Kraft in der eigenen Seele zu erkennen, werden die Menschen keine wahre Religion haben, denn die Zukunftsreligion liegt nicht in der kultischen Anbetung, sondern in der Anerkennung der Höchsten Schöpfung, die zum großen, bereits seit langem abgesteckten Ziel führen muss.
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Der Spiritismus ist nicht erst im Jahre 1848 ins Leben gerufen worden, sondern besteht schon seit Menschenanfang. In jeder Generation leben hunderttausende von Medien, welche mehr oder weniger mit der Anderen Welt Kontakt haben.
Der zu allen Zeiten verbreitete Aberglaube ist keine eigene Geistesrichtung, sondern die übertriebene Folge von Falschwertungen echter übersinnlicher Phänomene. Viele Märchen tragen alle Merkmale des Spiritismus, den Apport, die Levitation, die Materialisation und die Dematerialisation. Die Anwendung materieller Erkenntnisse und Gesetze ist der Fehler, der die Wahrheit endgültig verschleiert.
Jedoch die übersinnlichen Phänomene deshalb ganz abzustreiten, ist ganz unmöglich, weil sie nicht auszurotten sind und immer wieder spontan in der ganzen Welt auftreten; anderseits, weil sich eine ganze Menschheit pausenlos damit beschäftigt hat. Dass das nicht aufhört, dafür sorgen die unendlich vielen jenseitigen Seelen, die wegen der Irreführung auf Erden noch im Jenseits völlig krank und verzweifelt sind.
Sehr klare und überzeugende Phänomene durch das Einwirken der Geistigen Welt werden durch ein hyperverkrampftes Denken derartig verdreht, dass diesen Definitionen kein vernünftig denkender Mensch mehr folgen kann und sich grundsätzlich von allen diesen Dingen völlig distanziert.
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In diesem Punkte sind sich alle Religionen einig, nämlich in der Annahme, dass über der sichtbaren Welt noch eine Höhere Macht steht, welche die sichtbare Welt lenkt. Die spirituellen Erscheinungen im Altertum haben bei verschiedenen Völkern die Ansicht hervorgerufen, dass Geistwesen gute und schlechte Götter sind. Eine entsprechende Religion hat diese Geistwesen mit einem Gemisch von Furcht und Verehrung bewundert.
Buddha war ein Medium, auch wenn es ihm schwer gelang, das Geistige Hören zu entwickeln. Erst nach der Askese gelang ihm das ”Cruti”, das Hören der übersinnlichen Stimmen.
Der Kampf zwischen GUT und Böse vollzog sich in seinem telepathischen Geistkontakt. Diese Tatsache hat ihn erleuchtet, denn er erlebte selbst das Wunder, dass da Stimmen zu ihm sprachen. Es waren intelligente Wesen, die er nicht sehen, deren tatsächliche Existenz er aber nicht mehr ableugnen konnte. Aus dieser Selbsterfahrung heraus bildete er seine Geistige Anschauung.
Da Mara, der Teufel, zu ihm ebenfalls sprach, mindestens aber einer seiner Vasallen, so musste seine Orientierung über die unsichtbare Welt in Verwirrung kommen. Aus diesem Grunde ist die Buddhistische Religion wohl in ihren Erkenntnissen vom Unsichtbaren durchaus anzuerkennen, aber die durch den menschlichen Verstand zustande gekommene Auslegung nicht voll als positiv zu betrachten.
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