Text Quelle : vom Medium Peter Bernath persönlich zum Mitveröffentlichung autorisiert
vierter Teil 9.(1)
” Für uns Christen gibt es nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und für den wir geschaffen sind; und nur einen Herrn, Jesus Christus, durch dessen Vermittlung alle Dinge sind und dem wir verdanken, daß wir sind “.
1. Korinther 8, 6
Was dünkt euch von Christus?
Diese Frage stand in Flammenschrift über meinem Leben von dem Tage an, an dem ich mich entschlossen hatte, Priester zu werden. Ich sollte ja nicht bloß die Lehre Christi meinen Glaubensgenossen verkünden, sondern auch die Wahrheit über die Person Christi, sein Leben und sein Werk.
Wer war Christus?
Wer war er, bevor er Mensch wurde?
Was war er als Mensch?
War er Gott oder bloß ein Sohn Gottes?
War er nach seiner menschlichen Geburt ein Mensch wie wir – innerlich und äußerlich?
Wurde er gezeugt und geboren wie alle Menschen?
Mußte er sich als Kind Kenntnisse erwerben wie alle Menschenkinder?
Mußte auch er nach und nach zur Erkenntnis eines Gottes kommen und sich über Gottes Wesen und Willen klarwerden auf demselben Wege, den alle Menschen gehen müssen, wenn sie zur Erkenntnis Gottes gelangen wollen?
Mußte auch er die Versuchungen des Bösen mit all den folgenschweren Entscheidungen erleben, die wir Menschen täglich an uns erfahren?
Konnte er, wie jeder andere Mensch, diesen Versuchungen auch unterliegen?
Konnte auch er durch die Macht des Bösen zum Abfall von Gott gebracht werden wie Millionen anderer Menschen?
Und wenn er die Menschen erlösen sollte – worin bestand denn diese Erlösung? Wie waren alle diese Zusammenhänge zu erklären?
Als ich daher in den spiritualistischen Gottesdiensten die Gewißheit erlangt hatte, daß Geister Gottes durch die Medien redeten wie in den ersten christlichen Gemeinden, da war es vor allem die “Christusfrage”, über die ich eine eingehende Belehrung erbat.
Sie wurde mir bis in alle Einzelheiten gegeben.
Sie war das für mein religiöses Leben Wertvollste.
Im Folgenden gebe ich die Wahrheiten wieder, wie sie mir über Christus, sein Leben und sein Erlösungswerk mitgeteilt worden sind.
(Kundgebung aus den SPHÄREN DES LICHTS)
Also sprach der mich belehrende Geist:
„Du willst Klarheit haben über die Person Christi, über seine Menschwerdung, sein menschliches Leben, Leiden und Sterben und über die Zusammenhänge der Erlösung. Einen kleinen Teil dieser Fragen habe ich dir bereits beantwortet, als ich dich über die Schöpfung Gottes und ihr Schicksal sowie über den Erlösungsplan Gottes belehrte.
Damals ist dir gesagt worden, daß Christus der erste und höchste von Gott geschaffene Geist ist, die einzige direkte Schöpfung Gottes; daß durch Christus die übrige Geisterwelt ins Dasein trat, die mit ihm zusammen eine große geistige Gemeinschaft bildete – ein geistiges Königreich, an dessen Spitze nach dem Willen Gottes Christus als König stand.
Christus war also in diesem Reich gewissermaßen der Stellvertreter Gottes.
Er selbst war nicht Gott!
Er war bloß der erste Sohn Gottes. Seine Macht und Größe und sein Königtum hatte er von Gott empfangen. Er war bloß ein Geschöpf Gottes und daher nicht ewig wie Gott.
Gegen das Königtum Christi richtete sich die Geisterrevolution unter Luzifer. Nach dem Abfall eines Teiles der Geisterwelt und dessen Sturz in die Sphären der Tiefe erbot sich Christus, die Abgefallenen nach dem von Gott festgelegten Erlösungsplan wieder zum Reiche Gottes zurückzuführen.
Das Erlösungswerk Christi begann sofort nach dem Abfall der Geisterscharen. Christus war es, der die von Gott vorgesehenen Besserungsstufen schuf, über die ich dich bei meiner Belehrung über den Erlösungsplan Gottes ausführlich unterrichtete.
Dadurch wurde Christus der Schöpfer des ganzen materiellen Universums, das die Stufenleiter für die gefallenen Geister aus der Tiefe zur Höhe des Gottesreiches bildet.
Als nun Geister der Tiefe in ihrer Aufwärtsentwicklung bis zur Stufe des Menschen gelangt waren, da wurde Christus der Führer der Menschheit von den ersten Menschentagen an. Er suchte die zum Bösen geneigte Gesinnung der Menschheit zu Gott hinzulenken.
Aber auch die Herrschermächte der Hölle boten alles auf, dieselbe Menschheit weiter in ihrem Banne zu behalten.
So entspann sich der gewaltige Kampf zwischen Christus und Luzifers Reich um die in der Menschheit verkörperten Geister, der den Hauptinhalt dessen bildet, was euch in den Schriften des Alten Testamentes überliefert ist.
Bei diesem Kampfe wurde Christus von der ihm unterstellten guten Geisterwelt unterstützt. Viele dieser Geister erboten sich freiwillig, selbst Mensch zu werden, um durch Verkündigung der Wahrheit und das Beispiel eines gottgefälligen Lebens die Menschen zum Guten zu führen.
Henoch war ein solcher Geist des Himmels, dem gestattet wurde, als Mensch zur Erde zu gehen. Er belehrte seine Zeitgenossen über den wahren Gott und den rechten Weg zur Gotteserkenntnis, vor allem auch über den Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, mit der er ja selbst in täglicher Verbindung stand. Denn die Menschen waren damals fast alle dem Verkehr mit den bösen Geistern verfallen und wurden durch sie zum schändlichsten Götzendienst und zu allen Lastern verführt.
Doch der Erfolg seines Wirkens war nicht von langer Dauer.
Die Macht des Bösen war so gewaltig, daß unter den Völkern jener Zeit Greuel verübt wurden, von denen ihr heute keine Vorstellung mehr habt. Die höchsten der Höllengeister benutzten die menschlichen Tieftrancemedien nicht bloß zum Sprechen, sondern auch, um mit deren Körpern Zeugungen vorzunehmen. Denn ebensogut wie der eigene Geist des Mediums mit seinem menschlichen Körper zeugungsfähig ist, kann auch ein fremdes Geistwesen in ein Tieftrancemedium eintreten und eine Zeugung bewirken. Und das verkommene weibliche Geschlecht jener Zeit rechnete es sich zur Ehre an, bei den Götzendiensten in dieser Weise mißbraucht zu werden. Das bestätigt euch die Bibel, indem sie berichtet, daß sich die Gottessöhne zu den Menschentöchtern gesellten und diese ihnen Kinder gebaren. (1. Mose 6, 4).
Was hier mit ‘Gottessöhnen’ bezeichnet wird, sind die einst als Rädelsführer von Gott abgefallenen, führenden Geister des Himmels.
Es sind dieselben Geister, von denen es bei Hiob heißt:
Hiob 1, 6: ‘Nun begab es sich eines Tages, daß die Gottessöhne kamen, um sich Gott dem Herrn vorzustellen, und unter ihnen erschien auch der Satan.’
Auch hier waren es bloß die abgefallenen Gottessöhne.
Satan war ja der zweite der Söhne Gottes.
Diese Gottessöhne, als Beherrscher des Reiches der Finsternis, können nicht schalten wie sie wollen, sondern unterstehen der Herrschergewalt Gottes und werden von ihm bisweilen zur Verantwortung gezogen.
Die Beeinflussung einer solchen, dem Bösen ganz verfallenen Menschheit durch Christus und seine gute Geisterwelt war fruchtlos.
Es mußte darum das damalige Menschengeschlecht vernichtet und durch eine neue Menschheit ersetzt werden. Die Vernichtung kam in der Sintflut, aus der bloß eine Familie gerettet wurde, damit sie die Stammfamilie einer besseren Menschheit würde. Es war die Familie des Noah.
Allein schon bald nach der großen Flut erhob auch bei den Nachkommen Noahs das Böse wieder sein Haupt. Das seht ihr bei den Städten Sodom und Gomorrha und der Familie des Lot. Und je weiter die Menschen sich verbreiteten, um so größer wurde der Teufeldienst in Form des Götzendienstes und des Lasters.
Um nun trotz der furchtbaren Gewalt des Bösen über die Menschheit doch sein Ziel zu erreichen, suchte Christus lange vor seiner Menschwerdung wenigstens einen kleinen Bruchteil des Menschengeschlechts für die Sache Gottes zu gewinnen. Dieser Bruchteil sollte der Träger des Gottesglaubens und der Erlösungshoffnung für die späteren Geschlechter werden. Er sollte der Sauerteig sein, mit dem nach und nach die große Masse der Menschheit durchsäuert würde. Er sollte das Senfkorn sein, das zum großen Baume des wahren Gottesglaubens und Gottsuchens emporwachsen und im Laufe der Jahrtausende die Menschen unter seinen Zweigen sammeln sollte. War dieser Baum einmal zu einer gewissen Entwicklung gekommen, dann war die ‘Fülle der Zeit’ erschienen, wo der Erlöser zur Erfüllung des letzten Teiles seines Erlösungswerkes als‘Menschensohn’ zur Erde stieg. Dann lohnte es sich für ihn, die Brücke zu bauen, über die der gottestreue Teil der Menschengeister aus dem Reiche Luzifers hinübergehen konnte nach dem Reich Gottes. Auch ihr baut ja keine Brücke, bevor genügend Leute da sind, die hinübergehen wollen.
Als Sauerteig und Senfkorn des Gottesglaubens und der Erlösungshoffnung wurde Abraham erwählt. Er war der Mann der starken Gottestreue.
Christus trat mit ihm in Verbindung, bald selbst, bald durch seine Geister. Denn auch Abraham war ein menschgewordener Geist des Himmels.
Die Gottestreue Abrahams wurde auf eine sehr schwere Probe gestellt.
Denn jeder, dem Gott etwas sehr Großes anvertrauen will, wird vorher einer Belastungsprobe unterzogen.
Wenn ihr eine Eisenbahnbrücke baut, über die Güter- und Personenzüge fahren sollen, so prüft ihr zunächst ihre Tragfähigkeit, bevor ihr sie in Betrieb nehmt. Wird sie als zu schwach befunden, so bringt ihr Verstärkungen an. Ergeben aber auch diese nicht die erforderliche Tragfähigkeit, so ist die Brücke unbrauchbar, und ihr müßt eine andere bauen. –
So macht es Gott auch mit den Menschen, die wichtige Aufgaben für das Reich Gottes erfüllen sollen. Erweisen sie sich bei den Belastungsproben als ungeeignet und sind auch alle Verstärkungsmaßnahmen erfolglos, dann werden sie als unbrauchbar beiseite geschoben und andere für jene Aufgaben ausgewählt. Oft sind viele an und für sich für die großen Zwecke Gottes brauchbar. Aber wegen selbstverschuldeter Fehler, die sie nicht ablegen, müssen sie ausgeschaltet werden. Denn wegen dieses Mangels reicht ihre Tragfähigkeit nicht aus. –
Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt.
Wie gewaltig war die Belastungsprobe, der Abraham bei der Opferung seines Sohnes unterworfen wurde! Wer Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester, Sohn oder Tochter oder Freund mehr liebt als Gott, ist der großen Gaben und Aufgaben Gottes nicht wert.
Abraham bestand die schwere Prüfung und empfing dafür die Verheißung Gottes:
1. Mose 18, 18: ‘Dafür, daß du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast, will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft zahlreich werden lassen, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Ufer des Meeres…. und durch deine Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.’
Die ihm hier verheißene Nachkommenschaft war keine leibliche. Sie hätte ja nicht alle Völker der Erde umfassen können und wäre nicht so zahlreich wie die Sterne des Himmels und der Sand am Meere. Gott übertreibt nicht. Was er sagt, ist stets die volle Wahrheit.
Die Nachkommenschaft Abrahams war eine geistige! Sie sollte die ganze gefallene Geisterwelt umfassen, indem der Gottesglaube und die Gottestreue Abrahams sich nach und nach auf alle von Gott Abgewichenen ausdehnen sollte. Für Abraham wäre es wahrlich kein Segen gewesen, wenn von ihm leiblich viele Menschen abstammten, die dem Bösen verfielen, wie ja tatsächlich später ganze Generationen, die Abraham zum Stammvater hatten, dem wahren Gottesglauben den Rücken kehrten und dem Götzendienst huldigten.
Die zweite menschliche Nachkommenschaft Abrahams, Jakob und seine Söhne, wurde nach Ägypten geführt. Dort sollte sie sich in dem fruchtbaren Landstrich Gosen zu einem großen Volk entwickeln und abgeschlossen von den götzendienerischen Einwohnern Ägyptens Träger des wahren Gottesglaubens bleiben.
Aber irdischer Wohlstand bildet für die Menschen auf die Dauer stets eine große Gefahr für ihre Gottestreue.
Darum ließ Gott es zu, daß das Volk der Hebräer, wie die Nachkommen Abrahams genannt wurden, von den Pharaonen hart bedrückt und in schwerer Knechtschaft gehalten wurde. Nicht Gott hat den Pharao zu dieser Maßnahme veranlaßt, sondern die bösen Geistermächte. Denn diese hatten erkannt, daß das Volk der Hebräer mit seinem wahren Gottesglauben ein für die gottfeindliche Geisterwelt gefährliches Werkzeug in der Hand Christi war. Darum sollte es der Vernichtung anheimfallen. Und als diese nicht durch harten Frondienst erreicht werden konnte, trieben die dämonischen Mächte die Pharaonen dazu, das Volk der Hebräer auf dem einfachsten, aber sichersten Wege auszurotten. Jeder männliche Nachwuchs dieses Volkes sollte getötet werden. Als Begründung für dieses Vorgehen hatten die Höllenmächte dem ägyptischen König den Gedanken eingegeben, das in seinem Lande wohnende und schon äußerst stark gewordene Volk der Hebräer könnte durch ein Bündnis mit den Feinden Ägyptens dem Pharaonenreich gefährlich werden.
Das Böse weiß die Menschen, besonders auch die menschlichen Herrscher, an ihrer schwächsten Stelle zu fassen.
Die schwächste Stelle bei einem König ist stets die Furcht um seinen Thron.
So fiel der Pharao diesen Einflüsterungen des Bösen zum Opfer und begann mit der Tötung der neugeborenen männlichen Kinder der Hebräer. So hätte innerhalb einer nicht allzulangen Zeitperiode nach dem Plane Pharaos alles Männliche des hebräischen Volkes aussterben müssen. Das weibliche Geschlecht wäre dann als Frauen und Sklavinnen der Ägypter unter dem Volke des Landes aufgegangen und auch dem Götzendienst anheimgefallen.
So wäre denn alle bisherige Arbeit Christi und seiner Geisterwelt, einen menschlichen Träger des wahren Gottesglaubens zu sichern, mit einem Schlage vernichtet gewesen.
Aber das Böse war auch hier – wie so oft in der Schöpfung und im Menschenleben – die Kraft, die das Übel will, aber das Gute schaffen hilft. Denn der Zeitpunkt, wo ein Volk durch Tötung seiner Kinder von seiten eines Herrschers zur höchsten Verzweiflung getrieben wird, ist der günstigste, um dieses Volk zum Verlassen des Ortes ihrer Qual zu veranlassen. Und aus einem anderen, viel wichtigerem Grunde war es höchste Zeit, daß das Volk der Hebräer aus dem Lande der Pharaonen weggeführt wurde. Es war nämlich im Laufe der 400 Jahre seines dortigen Aufenthaltes nach und nach immer mehr in Fühlung mit dem ägyptischen Götzendienst gekommen, und nicht wenige machten bereits diesen Götzendienst mit. Dieser ungeheuren Gefahr für den Gottesglauben des hebräischen Volkes konnte nur durch Auszug aus dem ägyptischen Lande vorgebeugt werden. Dazu war jetzt der geeignetste Augenblick gekommen. Denn die Tötung der Kinder machte den Hebräern jedes längere Verweilen in Ägypten zur Hölle.
Weiter bei: 9 Christus – sein Leben und sein Werk. (2)